Ein Gemeinschaftsgarten lebt vom Miteinander – vom Pflanzen, Umtopfen, Säen und Reparieren. Damit diese Arbeiten bequem und ordentlich gelingen, braucht es stabile Workbenches, also Gartentische oder Arbeitstische, die funktional und wetterfest sind. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich eine solche Werkbank leicht selbst bauen – ganz ohne teure Materialien.
Warum eine Workbench im Gemeinschaftsgarten so praktisch ist
Ob beim Pikieren von Jungpflanzen, beim Sortieren von Saatgut oder beim Reinigen von Werkzeugen: Eine stabile Arbeitsfläche erleichtert die Gartenarbeit enorm. Besonders in Gemeinschaftsgärten, wo viele Hände gleichzeitig zugreifen, schafft eine Werkbank Struktur und Ordnung.
Zudem fördert der Bau einer gemeinsamen Workbench das Gemeinschaftsgefühl. Wenn mehrere Gärtnerinnen und Gärtner gemeinsam planen, sägen und schrauben, entsteht nicht nur ein nützliches Möbelstück, sondern auch Teamgeist.
Planung und Vorbereitung
Bevor es ans Bauen geht, lohnt sich ein kurzer Plan. Überlege, wie viele Personen die Werkbank gleichzeitig nutzen werden und welche Aufgaben dort erledigt werden sollen. Für eine Gruppe von vier bis sechs Personen ist eine Tischfläche von etwa 180 cm Länge und 70 cm Breite ideal.
Die Höhe sollte zwischen 85 und 95 cm liegen – so lässt sich bequem im Stehen arbeiten. Wenn Kinder mitmachen, kann man zusätzlich eine kleinere, niedrigere Workbench bauen.
Materialliste für eine wetterfeste Garten-Workbench
Hier eine einfache Liste für ein robustes Modell aus Holz:
Material:
- 4 stabile Holzpfosten (z. B. 9×9 cm, 90–100 cm lang) für die Beine
- 4 Bretter (ca. 180×10×3 cm) für die Tischrahmen
- 6 bis 8 Bretter (ca. 70×10×2 cm) für die Tischplatte
- 2 Querstreben (ca. 160 cm lang) für zusätzliche Stabilität
- Edelstahlschrauben (rostfrei, 4–5 cm Länge)
- Schleifpapier oder Schleifmaschine
- wetterfester Holzschutzlack oder Leinöl
Optional:
- kleine Ablage unten (z. B. für Blumentöpfe oder Erdeimer)
- Haken an der Seite für Werkzeuge
- Rollen für mehr Mobilität
Für den Außenbereich sind Harthölzer wie Lärche, Douglasie oder Robinie besonders geeignet – sie halten auch ohne chemische Behandlung viele Jahre.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Rahmen bauen
Zuerst werden die vier Rahmenbretter zu einem Rechteck verschraubt. Das ergibt die Grundstruktur der Tischfläche. Achte darauf, dass die Ecken im rechten Winkel liegen – das sorgt später für Stabilität.
2. Beine anbringen
Die Holzpfosten werden innen an den Ecken des Rahmens befestigt. Schraube sie mit je zwei bis drei langen Schrauben fest. Wenn du eine sehr stabile Bank möchtest, kannst du zusätzlich Metallwinkel verwenden.
3. Tischplatte montieren
Die Bretter für die Tischfläche werden gleichmäßig auf den Rahmen gelegt und verschraubt. Zwischen den Brettern kann ein kleiner Abstand von 2–3 mm bleiben, damit Regenwasser ablaufen kann.
4. Querstreben montieren
Unterhalb der Tischfläche werden vorne und hinten Querstreben angebracht. Diese erhöhen die Stabilität, besonders wenn mehrere Personen gleichzeitig an der Werkbank arbeiten.
5. Oberfläche schleifen und behandeln
Die Oberfläche gründlich abschleifen, um Splitter zu vermeiden. Anschließend das Holz mit einem wetterfesten Lack, Öl oder einer Lasur behandeln – das schützt es vor Feuchtigkeit und Sonne.
Varianten und Erweiterungen
Eine Workbench kann ganz individuell angepasst werden. Hier einige Ideen:
- Mit Dach: Ein kleines Regal- oder Folienvordach schützt vor Regen.
- Mit Rollen: Praktisch, wenn der Tisch verschoben werden soll – etwa für Workshops oder Veranstaltungen.
- Mit Kompost-Station: Eine kleine Ecke kann für Kompostarbeit oder das Sieben von Erde genutzt werden.
- Mit Recycling-Material: Alte Paletten oder Tischplatten lassen sich wunderbar wiederverwenden und sparen Kosten.
Werkzeuge, die du brauchst
Für dieses Projekt reichen einfache Handwerkzeuge:
- Akku-Bohrschrauber
- Handsäge oder Stichsäge
- Zollstock und Bleistift
- Wasserwaage
- Schraubzwingen (optional, für exaktes Arbeiten)
Ein Tipp: Wenn mehrere Gärtner gleichzeitig bauen, lohnt sich die Organisation eines kleinen Bautags – jeder bringt Werkzeug mit, und am Ende steht die fertige Bank.
Sicherheit und Komfort
Beim Arbeiten mit Holz ist Sicherheit wichtig:
- Trage Arbeitshandschuhe, um Splitter zu vermeiden.
- Beim Schleifen oder Lackieren hilft eine Atemschutzmaske.
- Stelle sicher, dass der Tisch auf festem, ebenem Boden steht.
Wer mag, kann an einer Seite einen Haken oder ein Gitter anbringen, um Scheren, Spaten oder Bürsten aufzuhängen – so bleibt alles griffbereit.
Gemeinschaftlich bauen – gemeinschaftlich nutzen
Das Schönste am Bau einer Workbench im Gemeinschaftsgarten ist das gemeinsame Erlebnis. Beim Messen, Schrauben und Lachen entsteht ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Manche Gruppen gestalten ihre Tische bunt – jede Person bemalt eine Seite oder bringt kleine Dekoelemente an.
Eine gemeinsame Werkbank wird oft zum zentralen Treffpunkt: Hier werden Pflanzen umgetopft, Tipps ausgetauscht oder einfach eine Pause eingelegt.
Nachhaltige Bauweise
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann bewusst umweltfreundliche Materialien wählen:
- Holz aus regionaler, zertifizierter Herkunft
- Schrauben aus Edelstahl (langlebig und recycelbar)
- Oberflächenbehandlung mit natürlichem Leinöl statt Lack
So entsteht ein langlebiges Möbelstück, das nicht nur funktional, sondern auch umweltfreundlich ist.
Fazit
Eine selbstgebaute Workbench macht den Gemeinschaftsgarten praktischer, schöner und organisierter. Sie bietet eine stabile Arbeitsfläche, spart Kosten und stärkt das Miteinander. Mit ein paar Brettern, Schrauben und gemeinsamer Energie lässt sich in kurzer Zeit ein nützlicher Treffpunkt schaffen – ein Symbol für Zusammenarbeit und Freude am Gärtnern.