Wildkräuter November: Diese 7 findest du jetzt noch

Der Spätherbst und der November bedeuten keineswegs das Ende der Wildkräuterernte. Auch wenn die Natur sich langsam zurückzieht, trotzen einige besonders robuste und frostresistente Arten der Kälte. Diese wintergrünen Kräuter bieten uns wertvolle Vitamine und Mineralstoffe genau dann, wenn sie am meisten benötigt werden. Wer weiß, wo und welche frostresistente Arten noch zu finden sind, kann die Sammelzeiten spät im Jahr nutzen.

Dieser detaillierte Ratgeber stellt Ihnen eine Liste der 7 zuverlässigsten Wildkräuter vor, die Sie auch im November noch sammeln können. Wir geben Ihnen Tipps zu den optimalen Standorten geschützt vor Wind und Frost und zeigen Ihnen, wie Sie diese letzten Herbstkräuter für Ihre Küche und Gesundheit nutzen. Lesen Sie jetzt weiter und entdecken Sie, welche Schätze die Natur im November noch für uns bereithält.

I. Die Überlebenskünstler im November: Frostresistente Arten

Die Wildkräuter, die wir im November noch finden, sind wahre Überlebenskünstler. Ihre Fähigkeit, Photosynthese auch bei niedrigen Temperaturen zu betreiben, und ihr natürlicher Frostschutz durch erhöhten Zucker- und Mineralstoffgehalt machen sie zur idealen Winterernte.

1. Vogelmiere (Stellaria media) – Das ganzjährige Superfood

Die Vogelmiere ist wahrscheinlich das am häufigsten vorkommende Wildkraut im November und ist oft auch unter einer leichten Schneedecke zu finden.

  • Eigenschaften: Sie ist ein hervorragender Lieferant von Vitamin C und Eisen.
  • Standorte geschützt: Suchen Sie an geschützten Standorten unter Hecken, an Mauern oder im Topfgemüse Winter Balkon (wo sie oft als Unkraut wächst).
  • Sammelzeiten spät: Kann fast ganzjährig geerntet werden, schmeckt jetzt besonders knackig und frisch.

2. Giersch (Aegopodium podagraria) – Letztes Grün im Spätherbst

Der oft verhasste Giersch zieht sich zwar zurück, bietet aber auch im November noch zarte, grüne Blätter.

  • Eigenschaften: Reich an Mineralien und Proteinen, ein exzellenter Petersilienersatz.
  • Standorte geschützt: Suchen Sie an windgeschützten, leicht bewaldeten Standorten oder unter großen Bäumen. Die jungen Blätter, die sich jetzt oft noch zusammenrollen, sind am besten.
  • Ernte-Tipp: Schneiden Sie die Pflanze bodennah ab, um die Bildung neuer, zarter Blätter anzuregen.

3. Brennnessel (Urtica dioica) – Die wintergrüne Kraftpflanze

Auch wenn die meisten Brennnessel-Stängel vertrocknet sind, finden Sie an geschützten Stellen oft noch junge, frische Triebe oder Basalblätter (die am Boden wachsen).

  • Eigenschaften: Ihr Eisengehalt ist legendär. Die Pflanze wirkt blutreinigend und stoffwechselanregend.
  • Standorte geschützt: In der Nähe von Mauern, an Komposthaufen oder an Standorten, die durch Laub oder dichte Vegetation geschützt sind.
  • Sammelzeiten spät: Ernten Sie nur die zarten Spitzen oder die jungen Blätter vom Boden.

4. Löwenzahn (Taraxacum officinale) – Vitamin-C-Bombe im November

Der Löwenzahn ist eine extrem frostresistente Art und gehört zu den wichtigsten wintergrünen Kräutern.

  • Eigenschaften: Enthält viele Bitterstoffe, die die Verdauung fördern, sowie Vitamin C.
  • Sammelzeiten spät: Die Blätter sind jetzt weniger bitter als im Frühjahr und eignen sich gut für Salate. Noch wichtiger: Der November ist der ideale Zeitpunkt, um die Wurzeln zu graben, die jetzt besonders reich an Inulin (einem Ballaststoff) sind.
  • Ernte-Tipp: Die Blätter wachsen flach auf dem Boden und sind von der Kälte geschützt.

5. Gundermann (Glechoma hederacea) – Würzige Blätter auf dem Boden

Der Gundermann bildet einen dichten, kriechenden Teppich und ist daher gut vor Frost geschützt.

  • Eigenschaften: Ein aromatisches Gewürzkraut, das leicht nach Minze und Thymian schmeckt. Er wird in kleinen Mengen verwendet.
  • Standorte geschützt: Oft in Gärten, unter Hecken oder in schattigen Bereichen zu finden. Er ist ein klassisches wintergrünes Kraut.
  • Sammel-Tipp: Ernten Sie die Blätter und Triebe, die noch keine braunen Flecken zeigen.

6. Schafgarbe (Achillea millefolium) – Das zarte Federkraut

Die gefiederten, zarten Blätter der Schafgarbe finden sich oft noch im November.

  • Eigenschaften: Bekannt für ihre heilenden und krampflösenden Eigenschaften; sie schmeckt leicht bitter und würzig.
  • Standorte geschützt: An sonnigen, aber windgeschützten Standorten auf Wiesen oder an Wegrändern.
  • Verwendung: Die jungen Blätter können in kleinen Mengen in Wildkräutersalaten oder als Pesto-Zutat verwendet werden.

7. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – Der milde Knoblauch-Ersatz

Obwohl die Blütezeit lange vorbei ist, hält sich die Knoblauchsrauke im November und ist oft noch unter dem Laub zu finden.

  • Eigenschaften: Schmeckt mild nach Knoblauch, ohne dessen Geruch nach dem Verzehr zu hinterlassen.
  • Standorte geschützt: An schattigen Waldrändern oder unter Büschen. Die Pflanze gehört zu den frostresistente Arten.
  • Sammelzeiten spät: Suchen Sie nach den runden, dunklen Blättern am Boden, die oft noch kräftig grün sind.

II. Die richtige Strategie für das Sammeln im November

Wer die Sammelzeiten spät nutzt, muss einige Besonderheiten beachten, um die Qualität der Herbstkräuter zu gewährleisten.

1. Nur die Besten ernten

  • Qualität: Ernten Sie nur Blätter und Triebe, die noch eine kräftige, frische Farbe haben. Gelbe, braune oder matschige Teile sind wertlos.
  • Ernte bei Frost: Vermeiden Sie das Sammeln bei starkem Frost. Warten Sie, bis die Pflanzen im Laufe des Vormittags aufgetaut sind und ihr Turgor (Spannung) wiederhergestellt ist. Ideal sind frostfreie Tage.

2. Standorte geschützt suchen

Die besten Fundorte für Wildkräuter im November sind thermisch begünstigt:

  • Südseiten von Mauern und Zäunen.
  • Unter Tannen oder immergrünen Hecken.
  • In der Nähe von Komposthaufen (die leichte Wärme abstrahlen).

3. Nährstoffgehalt und Geschmack

Die Wildkräuter im Spätherbst enthalten oft mehr Zucker und weniger Wasser als ihre sommerlichen Pendants, was sie widerstandsfähiger macht. Dies führt dazu, dass sie oft einen leicht süßlicheren oder konzentrierteren Geschmack haben.

III. Vorratshaltung: Lagerung und Konservierung der Herbstkräuter

Da die Sammelzeiten spät im Jahr begrenzt sind, sollten Sie die geernteten Herbstkräuter konservieren.

  • Pesto: Die meisten Wildkräuter (Vogelmiere, Gundermann, Knoblauchsrauke) eignen sich hervorragend für ein Wildkräuter-Pesto, das im Kühlschrank oder eingefroren monatelang hält.
  • Trocknen: Obwohl das Trocknen im feuchten November schwieriger ist, können Sie robuste Blätter (wie Brennnessel) bei niedriger Temperatur im Ofen oder Dörrgerät trocknen, um sie als Wintertee zu verwenden.

Fazit: Wildkräuter im November sind ein Geschenk

Die Wildkräuter November sind ein wertvolles Geschenk der Natur zum Ende des Jahres. Mit der Liste dieser 7 frostresistente Arten und der Kenntnis um die Standorte geschützt vor Kälte können Sie die Sammelzeiten spät im Jahr nutzen. Die wintergrünen Kräuter wie Vogelmiere und Löwenzahn bieten die Möglichkeit, auch in der kalten Jahreszeit frische, vitalstoffreiche Nahrung direkt aus der Natur zu beziehen. Machen Sie sich auf die Suche und genießen Sie die letzten Herbstkräuter des Jahres.

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