Bienen sind wahre Wunderwerke der Natur – sie bestäuben unsere Pflanzen, sichern Ernten und erhalten die Artenvielfalt. Doch gerade im Juni, in der sogenannten „Juni-Lücke“, wird es für sie richtig schwierig. Zwischen dem Frühling und dem Herbst blühen oft wenige Pflanzen, sodass es kaum Nektar gibt. Für Bienen bedeutet das Hunger und Energieknappheit.
Wenn du eine Biene siehst, die am Boden sitzt, kaum ihre Flügel bewegt oder erschöpft wirkt, braucht sie dringend Unterstützung. Zum Glück kannst du mit ganz einfachen Mitteln helfen – sogar direkt im eigenen Garten oder auf dem Balkon!
Bienen-Notfallhilfe: So funktioniert’s Schritt für Schritt
- Zuckerlösung anrühren. Du brauchst nur weißen Zucker bitte keinen Honig! und sauberes Wasser.
- Mische 2 Teile Zucker mit 1 Teil Wasser.
- Rühre so lange, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
- Der kleinen Biene eine Portion anbieten. Gib der Biene einen kleinen Löffel oder einen Deckel mit der Lösung in die Nähe. Nicht zu nah, aber gut erreichbar. Die Biene wird den süßen Duft wahrnehmen und wenn sie kann, daran trinken.
- Beobachte die Biene beim Trinken. Die Biene streckt ihre winzige schwarze Zunge heraus und saugt langsam die Lösung auf. Das dauert oft einige Minuten.
- Geduld haben. Nach etwa 5 bis 10 Minuten hat die Biene genug Energie getankt und kann oft wieder fliegen. Bei kühlem Wetter kannst du die Biene vorsichtig an einen sonnigen, geschützten Ort setzen.
Wichtige Hinweise: Was du beachten solltest
- Kein Honig! Honig kann Krankheitserreger enthalten, die Bienen schaden, vor allem wenn sie von anderen Völkern stammen.
- Nicht überfüttern! Die Zuckerlösung ist nur eine kurzfristige Erste-Hilfe-Maßnahme, kein Dauerersatz für Nektar.
- Pflanze bienenfreundliche Blumen! Langfristig hilfst du am besten, wenn du im Garten oder auf dem Balkon Blumen pflanzt, die von Juni bis Herbst blühen – wie Lavendel, Borretsch, Klee, Kornblumen oder Thymian.
- Saubere Gefäße verwenden! Achte darauf, dass Löffel und Schalen sauber sind, um Schimmel oder Krankheitserreger zu vermeiden.
Warum das Helfen so wichtig ist
Bienen bestäuben über 75 % der Kulturpflanzen, die wir essen – Obst, Gemüse, Nüsse und vieles mehr. Ohne sie würden unsere Ernten dramatisch schrumpfen, und die Natur aus dem Gleichgewicht geraten. Leider sterben weltweit immer mehr Bienen durch Pestizide, Krankheiten, Klimawandel und Lebensraumverlust.
Jede gerettete Biene zählt, denn sie ist ein Teil dieses großen Netzwerks, das unser Leben sichert.
Mach deinen Garten zur Oase für Bienen
- Sorge für eine bunte Blütenvielfalt von Frühling bis Herbst.
- Verzichte auf chemische Mittel wie Pestizide und Herbizide.
- Stelle eine flache Wasserstelle mit Steinen zum Landen bereit.
- Lass ein paar „Unkräuter“ wie Löwenzahn oder Brennnesseln stehen – sie sind bei Bienen beliebt!
Mit einem Löffel Zucker Leben retten
Es klingt simpel, doch mit etwas Zuckerwasser kannst du einer müden Biene neues Leben schenken. Die nächste Biene, die dir erschöpft begegnet, braucht vielleicht genau diese kleine Geste von dir.
Denn wenn wir den Bienen helfen, schützen wir unsere Umwelt – und uns selbst.
Fazit
Die „Juni-Lücke“ ist eine kritische Zeit für Bienen, aber mit einfacher Zuckerlösung kannst du erschöpften Insekten schnell helfen. Die wichtigste und nachhaltigste Hilfe bleibt jedoch ein blühender, chemiefreier Garten, der von Frühling bis Herbst Nahrung bietet.