Tomaten ausgeizen – für gesunde Pflanzen und doppelte Ernte

Einleitung

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsepflanzen im Garten und auf dem Balkon. Damit sie gesund wachsen und viele Früchte tragen, ist die richtige Pflege entscheidend. Ein besonders wichtiger Schritt ist das Ausgeizen der Tomatenpflanzen. Viele Hobbygärtner schwören darauf, dass man durch das richtige Ausgeizen sogar eine doppelte Ernte erzielen kann. Doch was steckt hinter dieser Technik und wie wird sie richtig angewendet?


Warum Tomaten ausgeizen?

Energie sparen für mehr Früchte

Tomatenpflanzen bilden ständig neue Seitentriebe in den Blattachseln. Diese „Geiztriebe“ verbrauchen viel Energie, die dann für Blätter statt für Früchte genutzt wird. Entfernt man sie, konzentriert die Pflanze ihre Kraft auf die Haupttriebe und die Tomatenfrüchte.

Krankheiten vorbeugen

Ohne Ausgeizen wachsen Tomaten schnell zu dicht. Die Pflanze wird schlecht durchlüftet, Feuchtigkeit bleibt länger an den Blättern, und Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule haben leichtes Spiel.

Bessere Qualität der Früchte

Gezielte Pflege sorgt für größere, aromatischere Tomaten. Statt viele kleine Früchte reifen kräftige, saftige Tomaten.


Tomaten ausgeizen doppelte Ernte – so funktioniert es

Der Trick mit den Geiztrieben

Normalerweise entfernt man alle Geiztriebe. Doch wer doppelt ernten will, kann ausgewählte Triebe bewurzeln und daraus neue Pflanzen ziehen.

So geht’s:

  1. Beim Ausgeizen kräftige Seitentriebe nicht wegwerfen.
  2. In Wasser oder direkt in Anzuchterde stecken.
  3. Nach wenigen Tagen bilden sie Wurzeln.
  4. Diese jungen Pflanzen wachsen schnell und tragen oft noch im selben Jahr Früchte.

So entsteht aus einer Tomatenpflanze eine zweite – und damit die Möglichkeit auf eine zusätzliche Ernte.


Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Ausgeizen?

  • Frühzeitig: Sobald Geiztriebe etwa 5–10 cm lang sind.
  • Regelmäßig: Am besten 1–2 Mal pro Woche kontrollieren.
  • Morgens: Pflanzen sind dann trocken und weniger anfällig für Infektionen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausgeizen

  1. Pflanze untersuchen: Geiztriebe sitzen zwischen Hauptstamm und Blättern.
  2. Geiztrieb abbrechen oder schneiden: Am besten mit den Fingern abknipsen, wenn er noch klein ist. Bei größeren Trieben eine saubere Schere verwenden.
  3. Nicht zu tief schneiden: Immer ein kleines Stück stehen lassen, um die Pflanze nicht zu verletzen.
  4. Geiztrieb nutzen: In Wasser stellen, bis sich Wurzeln bilden, und in einen Topf mit Erde pflanzen.

Praktische Tipps für maximale Ernte

Standort und Pflege

  • Tomaten lieben sonnige, warme Plätze.
  • Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
  • Mulchen hilft, Feuchtigkeit zu speichern.

Düngung

  • Mit Tomatendünger oder Brennnesseljauche versorgen.
  • Phosphor und Kalium fördern Blüten und Früchte.

Unterstützung durch Rankhilfen

  • Tomatenstangen oder Spiralen geben Halt.
  • So wachsen Pflanzen stabil und gesund.

Ausgeizen und Ernte kombinieren

  • Durch konsequentes Ausgeizen bleibt die Pflanze kräftig.
  • Durch das Bewurzeln einzelner Geiztriebe erhalten Sie „kostenlose Jungpflanzen“ für eine zweite Ernte.

Häufige Fehler beim Ausgeizen

  • Alle Triebe entfernen: Manche Sorten (z. B. Buschtomaten) dürfen nicht ausgegeizt werden, da sie ihre Früchte auch an Seitentrieben bilden.
  • Zu lange warten: Größere Geiztriebe nehmen der Pflanze unnötig Energie.
  • Unsachgemäßes Entfernen: Unscharfe Werkzeuge können Infektionen verursachen.

Tomaten ausgeizen – in Deutschland, Österreich und der Schweiz

  • In Deutschland mit gemäßigtem Klima profitieren Tomaten besonders vom Ausgeizen, um Pilzkrankheiten zu verhindern.
  • In Österreich sind Gewächshäuser weit verbreitet – hier ist regelmäßiges Ausgeizen wichtig, um die Pflanzen luftig zu halten.
  • In der Schweiz nutzen viele Hobbygärtner Balkonkästen – auch hier sorgt Ausgeizen für bessere Früchte auf kleinem Raum.

Fazit – doppelte Ernte mit einem einfachen Trick

Das Tomaten ausgeizen ist ein zentraler Pflegeschritt, der zu gesünderen Pflanzen, weniger Krankheiten und einer besseren Ernte führt. Wer dabei zusätzlich die Geiztriebe zum Bewurzeln nutzt, kann tatsächlich eine doppelte Ernte erzielen – ganz ohne zusätzliche Samen oder Kosten.

So wird aus einer einzigen Tomatenpflanze eine ganze Tomatenfamilie, die Balkon und Garten mit reicher Fruchtfülle versorgt.

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