Rosen-Sommerschnitt – zweite Blüte garantiert!

Der Sommer ist die schönste Zeit für Rosenliebhaber: Die Beete duften, die Blüten strahlen in allen Farben, und Bienen summen geschäftig umher. Doch oft ist die erste Blüte im Juni oder Juli schneller vorbei, als man denkt. Viele Gärtner wissen nicht, dass ein gezielter Sommerschnitt jetzt die beste Chance bietet, eine zweite, üppige Blüte im Spätsommer oder Frühherbst zu fördern. Mit ein paar einfachen Handgriffen und etwas Aufmerksamkeit blühen Rosen bis weit in den Herbst hinein – kräftig, gesund und voller Farbe.

Warum der Sommerschnitt so wichtig ist

Rosen gehören zu den Dauerblühern, die bei richtiger Pflege mehrmals im Jahr blühen können. Nach der ersten Hauptblüte steckt die Pflanze ihre Energie in die Bildung von Hagebutten – also Früchten – und nicht mehr in neue Knospen. Wird die Rose jedoch rechtzeitig geschnitten, unterbricht man diesen Prozess, und die Pflanze wird angeregt, neue Triebe und Blüten zu bilden.

Ein gezielter Sommerschnitt sorgt also nicht nur für eine zweite Blüte, sondern auch für eine bessere Durchlüftung, weniger Krankheiten und eine insgesamt vitalere Pflanze.

Der richtige Zeitpunkt für den Sommerschnitt

Der beste Zeitpunkt für den Sommerschnitt ist direkt nach der ersten Blüte, also meist zwischen Ende Juni und Mitte Juli, je nach Region und Witterung. Wichtig ist, dass die Blütenblätter bereits verwelkt sind, die Rose aber noch kräftig im Saft steht.

Wartet man zu lange, hat die Pflanze bereits begonnen, Hagebutten zu bilden, und steckt ihre Energie nicht mehr in neue Knospen. Ein rechtzeitiger Schnitt signalisiert ihr dagegen: „Es ist noch Blütezeit!“ – und sie treibt erneut aus.

So wird der Sommerschnitt richtig gemacht

Beim Rosenschnitt im Sommer geht es nicht darum, die Pflanze stark zurückzuschneiden, sondern gezielt abgestorbene, kranke oder verblühte Teile zu entfernen. So kann die Rose ihre Kraft auf neue Triebe konzentrieren.

  1. Verblühte Blüten entfernen
    Schneide die gesamte Blüte samt Stiel bis zum nächsten fünfblättrigen Blatt zurück. Das ist der Punkt, an dem die Rose wieder austreibt. Der Schnitt sollte leicht schräg erfolgen, etwa 5 mm oberhalb eines nach außen gerichteten Blattes.
  2. Kranke oder schwache Triebe entfernen
    Dünne, schwache oder von Blattläusen befallene Triebe dürfen ebenfalls weg. Sie entziehen der Pflanze Energie.
  3. Für Luft und Licht sorgen
    Besonders bei dicht wachsenden Rosen ist es wichtig, das Innere der Pflanze auszulichten. So kann Luft zirkulieren, und Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Sternrußtau werden verhindert.
  4. Verblühte Dolden bei Strauch- und Beetrosen entfernen
    Wenn mehrere Blüten an einem Trieb stehen, sollte man die gesamte Dolde nach dem Verblühen herausschneiden. So bilden sich neue Triebe an der Basis.

Was man beim Sommerschnitt vermeiden sollte

  • Nicht zu stark schneiden: Ein radikaler Rückschnitt schwächt die Rose und verzögert die Neubildung von Blüten.
  • Nicht bei großer Hitze schneiden: Am besten an einem kühleren, bedeckten Tag schneiden, damit die Schnittstellen nicht austrocknen.
  • Nicht zu nass schneiden: Bei feuchtem Wetter steigt die Gefahr, dass Pilze über die frischen Schnittstellen eindringen.

Nach dem Schnitt – die richtige Pflege für die zweite Blüte

Nach dem Sommerschnitt brauchen Rosen neue Kraft, um erneut auszutreiben. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für eine gezielte Pflege:

  • Düngen: Ein leichter Rosendünger oder Kompost hilft, die Bildung neuer Blüten anzuregen. Verwende einen stickstoffarmen, kaliumreichen Dünger, um das Holz zu stärken.
  • Gießen: Rosen mögen gleichmäßige Feuchtigkeit, aber keine Staunässe. Besonders an heißen Tagen ist regelmäßiges Gießen wichtig – am besten morgens oder abends, nicht in der Mittagssonne.
  • Mulchen: Eine Schicht Mulch rund um den Wurzelbereich hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert das Austrocknen.
  • Krankheiten vorbeugen: Nach dem Schnitt kann ein Sprühnebel aus Brennnesseljauche oder Schachtelhalmtee helfen, Pilzerkrankungen vorzubeugen.

Welche Rosen besonders gut auf den Sommerschnitt reagieren

Nicht alle Rosen treiben gleich stark nach. Wiederblühende Sorten, sogenannte Remontantrosen, reagieren besonders gut auf den Sommerschnitt. Dazu gehören viele moderne Beetrosen, Edelrosen und Strauchrosen.

Beliebte remontierende Sorten sind zum Beispiel:

  • ‘Nostalgie’ – mit ihren zweifarbigen Blüten ein echter Klassiker.
  • ‘Rosarium Uetersen’ – eine robuste, öfterblühende Kletterrose.
  • ‘Augusta Luise’ – duftend, romantisch und besonders blühfreudig.

Einmalblühende historische Rosen hingegen sollten im Sommer nicht geschnitten werden, da sie ihre Blüten bereits im Vorjahr angelegt haben. Bei ihnen erfolgt der Schnitt direkt nach der Blüte, aber ohne auf eine zweite Blüte zu hoffen.

Rosen im Sommer – kleine Pflegetipps für dauerhafte Blüte

Neben dem Sommerschnitt gibt es einige kleine Maßnahmen, die den Rosen helfen, gesund und blühfreudig zu bleiben:

  • Verwelkte Blätter regelmäßig entfernen, um Krankheiten vorzubeugen.
  • Boden lockern, damit Wasser und Luft besser an die Wurzeln gelangen.
  • Rosen regelmäßig auf Schädlinge prüfen, besonders auf Blattläuse und Spinnmilben.
  • Abends wässern, damit die Pflanzen die Feuchtigkeit über Nacht aufnehmen können.

Auch ein leichter Rückschnitt nach der zweiten Blüte im Spätsommer hilft, die Rose in Form zu halten und sie auf den Winter vorzubereiten.

Der Sommerschnitt im Naturgarten

Wer naturnah gärtnert, kann verblühte Rosen teilweise stehen lassen. Ihre Hagebutten bieten im Herbst eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel und Insekten. So lässt sich Blütenfreude mit ökologischer Rücksicht wunderbar verbinden. Eine gute Lösung ist, nur einen Teil der Triebe zurückzuschneiden – so bekommt man eine zweite Blüte und lässt gleichzeitig Platz für die Natur.

Fazit – Mit dem Sommerschnitt zu neuen Blütenfreuden

Rosen sind wahre Dauerblüher, wenn man sie richtig pflegt. Ein gezielter Sommerschnitt ist der Schlüssel zu einer zweiten, prachtvollen Blüte und gesunden Pflanzen bis in den Herbst.

Wer jetzt aktiv wird, wird schon bald mit neuen, duftenden Blüten belohnt. Mit etwas Feingefühl, regelmäßigem Gießen und der richtigen Pflege danken es die Rosen mit einer farbenfrohen Zugabe – ein kleiner Schnitt, der große Wirkung zeigt.

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