Regenwasser ist weiches, natürliches Gießwasser – ideal für die meisten Pflanzen. Doch je nach Herkunft und Sammelsystem kann es auch Verunreinigungen enthalten. Ob du dein Regenwasser filtern musst oder nicht, hängt davon ab, wie und wo du es sammelst. Hier erfährst du, wann eine Filterung sinnvoll ist, welche Filterarten es gibt und wie du die Wasserqualität einfach verbessern kannst.
Warum die Wasserqualität entscheidend ist
Topfpflanzen reagieren empfindlicher auf schlechte Wasserqualität als Gartenpflanzen im Boden. In einem geschlossenen Substrat kann sich Schmutz, Sediment oder organisches Material schnell anreichern und Wurzeln belasten. Eine gute Wasserqualität verhindert:
- Nährstoffblockaden durch Sedimentbildung
 - Schimmel oder Algen im Substrat
 - Geruchsentwicklung bei längerem Stehen
 
Wenn dein Sammelwasser also aus einem Dachablauf kommt, lohnt sich ein Blick auf den Verschmutzungsgrad.
Wann Regenwasser gefiltert werden sollte
1. Wasser aus Dachrinnen oder Fallrohren
Hier können sich Laub, Staub, Vogelkot oder Moosreste sammeln. In diesem Fall ist ein Grobfilter oder Sieb Pflicht – er hält grobe Partikel zurück, bevor das Wasser in deine Regentonne gelangt.
Ein einfaches Fallrohr-Sieb oder Laubfänger kostet wenig und verhindert, dass sich am Tonnenboden eine dicke Sedimentschicht bildet.
2. Nutzung bei empfindlichen Pflanzen
Für Kräuter, Jungpflanzen oder Orchideen empfiehlt sich zusätzlich ein Feinfilter oder ein nachgeschaltetes Vlies, um feine Schwebstoffe zu entfernen. Diese Pflanzen reagieren besonders sensibel auf Verunreinigungen und Staubpartikel.
3. Wenn Wasser länger in der Tonne steht
Stehendes Wasser begünstigt Sedimentbildung, Bakterien und Algen. In diesem Fall solltest du regelmäßig filtern oder das Wasser leicht bewegen – etwa mit einem kleinen Aquarienbelüfter oder durch gelegentliches Umrühren.
Wann du auf eine Filterung verzichten kannst
Wenn du Regenwasser direkt vom Balkon sammelst – z. B. über eine saubere Sammelfläche oder Markise – reicht es meist, grobe Blätter und Insekten mit einem feinen Sieb oder Moskitonetz abzufangen.
Bei regelmäßigem Verbrauch (innerhalb weniger Tage) ist eine zusätzliche Filterung nicht nötig. Achte jedoch darauf, dass keine Blütenpollen, Erde oder Staub vom Wind hineingelangen.
Einfache Filterarten für Balkon- und Terrassennutzung
| Filtertyp | Funktion | Geeignet für | 
|---|---|---|
| Grobfilter (Sieb, Gittereinsatz) | hält Blätter, Moos und Schmutz zurück | Dachrinnen, Fallrohrsysteme | 
| Feinfilter (Vlies, Filtereinsatz) | entfernt Schwebstoffe, Staub | Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln | 
| Aktivkohlefilter | bindet Gerüche und organische Rückstände | selten nötig, eher für Innenräume | 
| Sedimentabscheider | trennt feste Ablagerungen vom Wasser | große Tonnen mit viel Zufluss | 
Eine gute Kombination für Balkon-Systeme: Grobfilter + Siebeinsatz an der Tonnenöffnung + gelegentliches Entleeren des Bodensediments.
Praktische Tipps zur Pflege der Regentonne
- Tonne abdecken: Ein Deckel oder Moskitonetz verhindert neuen Schmutzeintrag.
 - Boden regelmäßig reinigen: Einmal im Monat den Bodensatz ausspülen.
 - Filter prüfen: Laubfang und Siebe gelegentlich auswaschen.
 - Ersten Regen ablaufen lassen: Nach längerer Trockenperiode ist der erste Schmutzregen besonders belastet. Lasse 10–15 Minuten ablaufen, bevor du sammelst.
 
Fazit
Ob du dein Regenwasser für Topfpflanzen filtern musst, hängt von deiner Sammelquelle ab. Wasser aus Dachrinnen sollte immer grobgefiltert werden, während direkt gesammeltes Balkonwasser oft ohne Filterung auskommt.
Mit einfachen Sieben, Vliesfiltern und regelmäßiger Reinigung hältst du dein Gießwasser klar, pflanzenschonend und geruchsfrei – ganz ohne komplizierte Technik. So profitieren deine Pflanzen vom besten, was der Himmel zu bieten hat.