Nährturm für Hühner: Cleverer Futterturm für mehr Ordnung und Nachhaltigkeit im Hühnerstall

Morgens im Hühnerstall: Du öffnest die Tür, wirst freudig begrüßt – und trittst als Erstes in ein Chaos aus verstreutem Futter, verschütteter Körnermischung und ein paar trampelig zerpickten Gemüseresten. Kommt dir bekannt vor? Hühner sind sympathisch, aber beim Fressen selten ordentlich.

Genau hier setzt die Idee vom Nährturm für Hühner an: ein vertikaler Futterturm, der dein Futter sauber, trocken und länger frisch hält – und gleichzeitig Platz spart, Müll reduziert und deinen Alltag in der nachhaltigen Hühnerhaltung spürbar erleichtert. Kurz: Ein smarter DIY-Hack für alle, die ihre Hühner lieben, aber das Futterchaos satt haben.

In diesem Artikel erfährst du, wie ein Nährturm funktioniert, welche Vorteile er bietet und wie du Schritt für Schritt deinen eigenen Hühnerfutterturm bauen kannst.

Was ist ein Nährturm für Hühner eigentlich?

Ein Nährturm ist im Grunde nichts anderes als ein vertikaler Futterbehälter, aus dem sich deine Hühner selbst bedienen können. Das Futter rutscht von oben nach unten nach, während deine Tiere unten an Öffnungen picken – ähnlich wie bei einem Futterautomaten, aber im DIY-Format.

Der Clou: Du kombinierst platzsparende Bauweise, clevere Futterführung und – je nach Variante – sogar das Recycling von organischen Resten aus der Küche oder aus dem Garten.

Warum ein Nährturm für Hühner dir das Leben leichter macht

Ein gut geplanter Futterturm bringt gleich mehrere Vorteile:

  • Weniger Futterverlust: Statt breit verteiltem Futter auf dem Boden bleibt das meiste im Turm.
  • Sauberkeit im Stall: Hühner scharren weniger im Futter, Kot und Futter vermischen sich seltener.
  • Zeitersparnis: Einmal befüllt, versorgt der Turm deine Tiere über viele Stunden oder sogar Tage.
  • Platzsparend: Ideal für kleinere Ställe oder Ausläufe, in denen jeder Quadratmeter zählt.

Gerade wenn du eine kleine Herde hast und nicht ständig nachfüllen möchtest, ist ein Nährturm für Hühner ein echter Gamechanger.

Besseres Futtermanagement für deine Hühner

Auch für deine Tiere bringt der Futterturm Vorteile:

  • Futter bleibt trockener und frischer.
  • Jedes Tier hat eher eine Chance, in Ruhe zu fressen, wenn mehrere Öffnungen vorhanden sind.
  • Du kannst Futterarten besser dosieren und mischen.

Damit wird der Nährturm zu einem Baustein einer nachhaltigen Hühnerhaltung, bei der Tierwohl und Ressourcenschonung Hand in Hand gehen.

Planung: Welcher Hühnerfutterturm passt zu deinem Stall?

Bevor du loslegst, lohnt ein kurzer Blick auf die Rahmenbedingungen: Stallgröße, Anzahl der Hühner, Futtermenge, Materialwahl.

Größe und Fassungsvermögen

Überlege dir:

  • Wie viele Hühner hast du?
  • Wie oft möchtest du Futter nachfüllen?
  • Soll der Turm im Stall oder im Auslauf stehen?

Für eine kleine Hobbyherde (4–8 Hühner) reicht oft ein Rohr oder Behälter mit 10–20 Litern Fassungsvermögen. Für größere Gruppen kannst du:

  • mehrere kleinere Türme aufstellen
  • oder einen größeren Nährturm bauen, der mehrere Fressöffnungen bietet.

Standort: Drinnen oder draußen?

Im Stall ist der Nährturm vor Regen geschützt, im Auslauf profitieren die Tiere von frischer Luft beim Fressen. Wichtig ist:

  • Der Turm muss standfest sein (nicht umkippbar).
  • Futteröffnungen sollten trocken bleiben.
  • Die Hühner müssen bequem drankommen, ohne sich zu strecken oder zu ducken.

Oft bewährt sich eine Stelle nahe der Stallwand oder in einer geschützten Ecke des Auslaufs.

Materialliste: Hühnerfutterturm bauen leicht gemacht

Die Gestaltung ist flexibel, aber ein typischer DIY-Nährturm besteht aus:

  • 1 stabiles Rohr (z. B. KG-Rohr oder PVC-Rohr, 100–150 mm Durchmesser)
  • Alternativ: 1 großer Eimer oder Kanister mit Deckel
  • 1 stabile Bodenplatte oder Fuß (Holzbrett, Betonplatte oder Palettenrest)
  • 1 Deckel für das Rohr (oder passender Verschluss)
  • 1–4 Futteröffnungen, z. B. durch:
    • eingesetzte Rohrbögen / T-Stücke
    • oder ausgeschnittene Öffnungen mit glatten Kanten
  • Schrauben, Winkel oder Rohrhalterungen zur Befestigung
  • Optional: Wetterschutz (kleines Dach, Überstand, Box)

Mit diesen Basics kannst du einen robusten, funktionalen Nährturm für Hühner aufbauen, der viele Saisons übersteht.

Schritt für Schritt: So baust du deinen Nährturm für Hühner

Nimm dir ein bisschen Zeit, miss sauber und arbeite sorgfältig – dann wirst du lange Freude an dem Turm haben.

Schritt 1: Rohr zuschneiden und vorbereiten

  1. Entscheide, wie hoch dein Turm werden soll (z. B. 80–120 cm).
  2. Schneide das Rohr auf die gewünschte Länge zu.
  3. Glätte Schnittkanten mit Schleifpapier, damit sich niemand verletzt.
  4. Verschließe das obere Ende mit einem Deckel oder einer Kappe, die sich später zum Nachfüllen leicht abnehmen lässt.

Je höher das Rohr, desto mehr Futter passt hinein – aber achte darauf, dass du oben noch bequem drankommst.

Schritt 2: Futteröffnungen markieren und ausschneiden

Jetzt wird es spannend: Deine Hühner brauchen gut erreichbare Öffnungen.

  1. Markiere 1–4 Öffnungen im unteren Drittel des Rohrs.
  2. Die Unterkante der Öffnung sollte etwa auf Brusthöhe deiner Hühner liegen.
  3. Schneide die Öffnungen mit einer Lochsäge, Stichsäge oder einem Multitool aus.
  4. Runde die Kanten ab und glätte sie gründlich.

Alternativ kannst du mit Rohrbögen oder T-Stücken arbeiten, die du unten ins Rohr einsetzt. Dann fressen die Hühner aus den seitlich abstehenden Bögen – sehr praktisch und sauber.

Schritt 3: Standfuß oder Wandbefestigung

Dein Hühnerfutterturm muss sicher stehen oder fest montiert sein:

  • Variante Boden:
    • Befestige das Rohr mittig auf einer Holz- oder Betonplatte.
    • Verwende eine Rohrschelle oder Winkel, um es zu fixieren.
  • Variante Wand:
    • Montiere das Rohr mit Rohrschellen direkt an einer Stallwand.
    • Achte darauf, dass die Futteröffnungen frei zugänglich und nicht zu nah am Boden sind.

Wichtig: Der Turm darf weder wackeln noch umkippen, wenn mehrere Hühner gleichzeitig fressen.

Schritt 4: Fülltest und Futterfluss prüfen

Bevor deine Hühner den Turm erobern:

  1. Fülle etwas Futter (z. B. Körnermischung) oben ein.
  2. Beobachte, ob es gut nachrutscht und an den Öffnungen ankommt.
  3. Falls Futter hängen bleibt, kannst du:
    • den Rohrdurchmesser anpassen
    • Futtermischung leicht verändern (weniger zu feines Mehl)
    • Öffnungen minimal vergrößern

Ein gut funktionierender Nährturm für Hühner sollte ohne Schütteln Futter nachrutschen.

Schritt 5: Hühner eingewöhnen

Viele Hühner sind neugierig und verstehen das Prinzip schnell. Falls nicht:

  • Lege zunächst etwas Futter direkt vor und in die Öffnungen.
  • Zeige den Tieren mit der Hand, wo das Futter ist.
  • Nach kurzer Zeit haben sie gelernt, aus dem Turm zu picken.

Sobald sie das System verstanden haben, wird der Turm zum Lieblingsplatz – vor allem, wenn er dauerhaft gefüllt ist.

Nährturm und nachhaltige Hühnerhaltung: Mehr als nur Futter

Ein Nährturm für Hühner ist mehr als ein praktischer Behälter – er kann Teil eines nachhaltigen Kreislaufs werden.

Futterreste sinnvoll nutzen

Je nach Bauweise kannst du trockene Küchenreste und Gartenüberschüsse integrieren:

  • Getrocknete Brotstücke, Haferflocken, Sonnenblumenkerne
  • Getrocknete Kräuter oder zerkleinerte Blätter (z. B. Brennnessel)
  • Klein geschnittene, getrocknete Gemüsechips (Möhren, Rote Bete)

Wichtig: Nichts Schimmeliges oder Nasses in den Turm geben. Reste immer gut trocknen, sonst kann Schimmel entstehen.

So verbindest du Hühnerfutterturm bauen mit einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln.

Ergänzung zu Auslauf und Frischfutter

Auch der beste Futterturm ersetzt nicht:

  • Grünfutter im Auslauf
  • frisches Wasser
  • Pickmöglichkeiten wie Gras, Kräuter, Erde

In einer nachhaltigen Hühnerhaltung ist der Nährturm ein Baustein – kein Komplettsystem. Er gibt dir aber ein stabiles Grundgerüst, auf dem du deinen Fütterungsalltag aufbauen kannst.

Hygiene, Sicherheit und Pflege

Damit dein Hühnerfutterturm langfristig Freude macht, braucht er etwas Aufmerksamkeit.

Regelmäßige Reinigung

  • Turm regelmäßig (z. B. alle 1–2 Wochen) fast leer werden lassen und ausfegen.
  • Innenwände und Öffnungen mit einer Bürste und warmem Wasser reinigen.
  • Gut trocknen lassen, bevor du neu befüllst.
  • Bei sichtbarem Schimmel Futter entsorgen und gründlich reinigen.

So bleiben Futter und Turm hygienisch – und deine Hühner gesund.

Schutz vor Feuchtigkeit und unerwünschten Gästen

  • Turm möglichst so platzieren, dass Regen nicht direkt in die Öffnungen schlägt.
  • Offene Futterstellen ziehen auch Mäuse oder Ratten an – kontrolliere regelmäßig.
  • Futtermenge anpassen: lieber öfter nachfüllen als dauerhaft zu viel bereitstellen, das alt wird.

Mit ein paar Routinen wird dein Nährturm für Hühner zu einem sicheren, verlässlichen Teil der Stallausstattung.

Praxistipps für deinen Alltag mit Hühnern

Zum Schluss noch ein paar erprobte Hinweise aus der Praxis:

  • Für kleine Rassen oder Jungtiere die Öffnungshöhe reduzieren.
  • Unterschiedliche Futterarten mischen – Körner, Pellets, getrocknete Kräuter.
  • Im Winter darauf achten, dass das Futter nicht feucht zieht und verklumpt.
  • Wenn du mehrere Gruppen hast, lieber mehrere kleinere Türme statt einen großen nutzen, um Rangkämpfe zu reduzieren.

So passt du deinen Hühnerfutterturm optimal an deine Tiere und deinen Alltag an.

Fazit: Ein Turm, drei Gewinne – Ordnung, Zeit und Nachhaltigkeit

Ein selbst gebauter Nährturm für Hühner ist ein erstaunlich einfaches Projekt mit großer Wirkung: Du hältst das Futter sauber, reduzierst Verluste, sparst dir tägliches Auf- und Zusammenkehren – und unterstützt gleichzeitig eine nachhaltige Hühnerhaltung, bei der Ressourcen bewusst eingesetzt werden.

Wer einmal erlebt hat, wie entspannt der Fütterungsalltag mit einem gut durchdachten Futterturm wird, will das System kaum wieder missen. Und das Schönste: Du kannst deinen Hühnerfutterturm bauen, wie es zu dir, deinem Stall und deiner Herde passt – individuell, kreativ und flexibel.

Am Ende steht ein Stall, der ordentlicher wirkt, Hühner, die entspannt fressen, und ein gutes Gefühl, weil du mit einem cleveren DIY-Projekt Komfort und Nachhaltigkeit verbindest. Genau so sieht moderner Hühneralltag aus: praktisch, durchdacht und ein bisschen genial.

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