Kompost richtig anlegen – Abstand zur Grundstücksgrenze beachten

Ein eigener Kompostplatz im Garten ist Gold wert: Er spart Müll, liefert wertvolle Erde und schließt den natürlichen Kreislauf des Gärtnerns. Doch wer seinen Kompost zu nah an der Grundstücksgrenze anlegt, riskiert schnell Ärger mit dem Nachbarn. Denn nicht jeder schätzt den Geruch oder die kleinen Besucher, die sich dort einfinden. Damit es gar nicht erst zu Streit kommt, solltest du wissen, welcher Abstand zum Nachbargrundstück beim Kompost vorgeschrieben oder empfohlen ist.

Hier erfährst du, was 2025 gilt, worauf du achten solltest und wie du deinen Kompost so anlegst, dass er weder stört noch Probleme macht.

Warum der Abstand wichtig ist

Ein Komposthaufen gehört zwar zum natürlichen Gartenleben, kann aber – wenn er ungünstig platziert ist – Gerüche, Feuchtigkeit oder Insekten verursachen. Besonders im Sommer kann das den Frieden zwischen Nachbarn stören.

Darum gibt es in vielen Bundesländern und Gemeinden Regeln oder Empfehlungen, die einen bestimmten Mindestabstand zum Nachbargrundstück vorschreiben. Diese sollen dafür sorgen, dass niemand belästigt wird und sich alle in ihrem Garten wohlfühlen.

Gibt es eine gesetzliche Regelung?

Ein bundesweites Gesetz gibt es nicht. Der richtige Abstand zum Kompost ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Stattdessen orientieren sich die Vorgaben an Landesnachbarrechtsgesetzen oder örtlichen Satzungen.

Die Faustregel lautet jedoch:
➡️ Mindestens 50 Zentimeter bis 1 Meter Abstand zur Grundstücksgrenze sollten eingehalten werden.

In einigen Gemeinden – vor allem in dicht besiedelten Gebieten – kann sogar ein größerer Abstand verlangt werden. Am besten fragst du einmal beim Ordnungsamt oder Bauamt deiner Gemeinde nach, welche Regelung bei dir gilt.

Wann der Nachbar ein Mitspracherecht hat

Solange dein Komposthaufen keine unzumutbaren Belästigungen verursacht, darfst du ihn grundsätzlich anlegen, wo du möchtest.
Aber: Wenn er direkt an der Grenze steht und sich dadurch Gerüche, Ungeziefer oder Sickerwasser auf das Nachbargrundstück ausbreiten, kann der Nachbar eine Verlegung verlangen.

Gerichte orientieren sich dabei oft am sogenannten nachbarlichen Rücksichtnahmegebot – das heißt: Jeder darf seinen Garten nutzen, solange er den anderen nicht stört.

Darum ist es immer klüger, etwas mehr Abstand zu halten, als gerade erlaubt wäre.

So findest du den besten Platz für deinen Kompost

Ein Kompost funktioniert am besten, wenn Standort und Aufbau stimmen. Achte bei der Planung auf:

  1. Abstand zur Grenze: Halte mindestens 1 Meter Abstand ein, wenn möglich mehr.
  2. Halbschattiger Standort: Sonne fördert die Verrottung, zu viel Hitze trocknet den Haufen aus.
  3. Fester Untergrund: Erde oder Rasenboden sind ideal, damit Regenwasser abfließen kann.
  4. Leichte Erreichbarkeit: Der Kompost sollte gut erreichbar sein, um regelmäßig Material nachzulegen und umzuschichten.
  5. Windrichtung beachten: Platziere den Kompost so, dass mögliche Gerüche nicht zum Nachbargrundstück ziehen.

Mit diesen einfachen Punkten vermeidest du Ärger und hast gleichzeitig optimale Bedingungen für deinen Gartenboden.

Wie du unangenehme Gerüche vermeidest

Ein gut gepflegter Kompost riecht nicht unangenehm. Schlechter Geruch entsteht nur, wenn zu viel Feuchtigkeit, zu wenig Luft oder zu viele Küchenabfälle vorhanden sind.

Hier einige Tipps, damit dein Kompost geruchsneutral bleibt:

  • Schichte richtig: Abwechselnd feuchte (Grünschnitt, Küchenreste) und trockene Materialien (Laub, Zweige).
  • Regelmäßig umsetzen: Sauerstoff ist entscheidend für die Verrottung.
  • Keine gekochten Speisereste: Sie locken Ungeziefer und Tiere an.
  • Abdecken: Eine Komposthaube oder eine Schicht Laub schützt vor Nässe und verhindert Gerüche.

So bleibt dein Kompostplatz unauffällig – und der Nachbar wird sich kaum beschweren können.

Komposter statt offener Haufen

Wenn du nur wenig Platz hast oder besonders nah an der Grenze arbeitest, ist ein geschlossener Thermokomposter eine gute Lösung.
Er spart Platz, hält Feuchtigkeit zurück und beschleunigt die Verrottung. Außerdem sieht er ordentlicher aus und schützt besser vor Tieren.

Diese Modelle eignen sich ideal für kleine Gärten oder Reihenhausgrundstücke, wo die Abstände begrenzt sind.

Was tun bei Streit um den Kompost?

Sollte dein Nachbar sich trotzdem gestört fühlen, hilft oft ein freundliches Gespräch. Erkläre, wie du den Kompost pflegst und dass du auf Geruchs- und Hygienefragen achtest.

Wenn das nicht reicht, kann die Schiedsstelle oder das Ordnungsamt vermitteln. In der Regel genügt es, den Kompost leicht zu versetzen oder abzudecken – ein echter Rechtsstreit ist selten nötig.

Fazit

Einen Kompost im Garten anzulegen ist umweltfreundlich und sinnvoll – aber auch eine Frage der Rücksichtnahme.
Der richtige Abstand zur Grundstücksgrenze verhindert Ärger mit dem Nachbarn und sorgt dafür, dass du deinen Garten nachhaltig pflegen kannst.

Als Orientierung gilt: mindestens ein Meter Abstand und ein gepflegter, sauber geführter Kompost.
So profitieren alle – du bekommst wertvolle Erde, und die Nachbarschaft bleibt friedlich.

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