Wenn der Sommer langsam ausklingt und viele Pflanzen bereits verblüht sind, zeigt die Fetthenne ihre ganze Pracht. Mit ihren dichten, rosafarbenen bis rötlichen Blütendolden ist sie ein echter Blickfang im Spätsommergarten – und gleichzeitig ein wertvoller Nektarlieferant für Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Robust, pflegeleicht und langlebig: Die Fetthenne (Sedum) ist eine jener Pflanzen, die im Garten zuverlässig jedes Jahr Freude bereiten.
Warum die Fetthenne so wichtig für Bienen ist
In der Zeit von August bis Oktober, wenn das Blütenangebot abnimmt, bietet die Fetthenne eine der letzten reichen Nahrungsquellen. Ihre unzähligen kleinen Blüten sind leicht zugänglich und voll von Nektar. Besonders Honigbienen, Wildbienen und Schwebfliegen nutzen diese Energiequelle, um sich auf die kältere Jahreszeit vorzubereiten.
Darüber hinaus bleibt die Pflanze bis in den Winter dekorativ: Selbst vertrocknete Blütenstände mit Raureif sind wunderschön anzusehen und bieten Insekten und kleinen Gartenbewohnern Schutz.
Der richtige Standort für Fetthennen
Fetthennen stammen ursprünglich aus trockenen, steinigen Regionen und bevorzugen daher sonnige, warme Plätze. Sie sind wahre Überlebenskünstler, die mit wenig Wasser und Nährstoffen auskommen.
Standort-Tipps:
- Licht: volle Sonne – je mehr Sonne, desto intensiver die Blütenfarbe.
- Boden: durchlässig, sandig bis kiesig, eher mager.
- Lage: ideal in Steingärten, Trockenmauern, auf Dachgärten oder in Beeten mit Stauden.
Tipp: Staunässe unbedingt vermeiden – sie ist der einzige echte Feind der Fetthenne.
Fetthenne pflanzen – Schritt für Schritt
1. Pflanzzeit:
Die beste Zeit zum Pflanzen ist Frühjahr (April–Mai) oder Frühherbst (September). So hat die Pflanze genug Zeit, Wurzeln zu bilden.
2. Vorbereitung:
Den Boden gründlich lockern und bei Bedarf mit Sand oder feinem Kies mischen, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
3. Pflanzen:
Setze die Jungpflanzen so, dass die Wurzeln vollständig bedeckt sind, aber der Wurzelhals nicht zu tief sitzt. Ein Pflanzabstand von etwa 30–40 cm ist ideal, da Fetthennen sich mit der Zeit flächig ausbreiten.
4. Angießen:
Nach dem Pflanzen leicht angießen. Später genügt sparsames Gießen – Fetthennen speichern Wasser in ihren Blättern und kommen lange ohne Regen aus.
Pflegeleicht – perfekt für jeden Garten
Fetthennen sind echte Minimalisten: Einmal eingewachsen, brauchen sie fast keine Pflege.
- Gießen: Nur bei langer Trockenheit.
- Düngen: In mageren Böden gar nicht notwendig. Zu viel Nährstoff schwächt sie.
- Rückschnitt: Erst im Frühjahr zurückschneiden, wenn neue Triebe erscheinen. Die alten Stängel schützen die Pflanze im Winter vor Frost.
Wer mag, kann ältere Pflanzen alle paar Jahre teilen – so verjüngt man sie und erhält gleichzeitig neue Exemplare.
Beliebte Arten und Sorten
Es gibt viele verschiedene Fetthennen-Arten. Für Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind besonders beliebt:
- Sedum spectabile (Prächtige Fetthenne): große, rosa Blütendolden, bis 50 cm hoch.
- Sedum telephium (Purpur-Fetthenne): rötlich-grüne Blätter, robust und langlebig.
- Sedum acre (Mauerpfeffer): niedrige, teppichbildende Art, ideal für Steingärten.
- Sedum spurium (Teppich-Fetthenne): winterhart und perfekt als Bodendecker.
Kombiniert man verschiedene Sorten, entsteht über Monate hinweg eine abwechslungsreiche Blühstaffel für Insekten.
Kombination mit anderen Pflanzen
Fetthennen lassen sich wunderbar mit anderen spätblühenden Stauden kombinieren:
- Astern: sorgen für zusätzliche Farbe im Herbst.
- Ziergräser: bringen Bewegung und Struktur ins Beet.
- Lavendel und Thymian: ergänzen die Blütenvielfalt und ziehen ebenfalls Bienen an.
Eine solche Mischung wirkt natürlich und lebendig – und verlängert die Blühsaison bis in den Oktober hinein.
Selbstvermehrung und Nachhaltigkeit
Fetthennen lassen sich leicht durch Stecklinge oder Teilung vermehren. Schneide im Frühling oder Sommer ein etwa 10 cm langes Stück ab, lass es kurz antrocknen und stecke es in sandige Erde. Schon nach wenigen Wochen bilden sich Wurzeln.
Weil die Pflanze so genügsam und langlebig ist, passt sie perfekt in nachhaltige Gartenkonzepte – sie braucht kaum Pflege, fördert Insekten und spart Wasser.
Fetthenne im Jahresverlauf
- Frühjahr: Rückschnitt, Teilung, Pflanzzeit
- Sommer: Knospenbildung, erste Blüte ab Juli
- Herbst: volle Blütezeit – Bienenmagnet pur
- Winter: Strukturpflanze mit dekorativen Samenständen
Auch nach dem Verblühen lohnt es sich, die Blütenstände stehen zu lassen. Sie sind wertvoller Lebensraum und bieten Schutz vor Wind und Frost.
Fazit: Dauerblüher mit Mehrwert
Die Fetthenne ist eine Pflanze, die zeigt, dass Schönheit, Nutzen und Einfachheit wunderbar zusammenpassen. Sie bereichert jeden Garten, zieht Bienen magisch an und überzeugt durch ihre Langlebigkeit. Wer im Herbst noch Blüten und summendes Leben im Garten haben möchte, trifft mit der Fetthenne die perfekte Wahl.