Brennnesseljauche ist ein bewährtes Hausmittel und gleichzeitig ein effektiver Naturdünger. Wer Brennnesseljauche selber machen Dünger möchte, kann seinen Pflanzen auf natürliche Weise Nährstoffe liefern und das Bodenleben fördern. Die Jauche ist reich an Stickstoff, Kalium und Spurenelementen, die das Wachstum von Gemüse, Obst und Blumen unterstützen. Zudem wirkt sie vorbeugend gegen Schädlinge und fördert gesunde, kräftige Pflanzen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Brennnesseljauche richtig herstellen, welche Methoden und Zutaten sich eignen, wie Sie die Jauche anwenden und lagern und worauf Sie achten sollten. Die Anleitung richtet sich an Hobbygärtner in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Warum Brennnesseljauche als Dünger verwenden?
1. Natürliche Nährstoffversorgung
Brennnesseln sind reich an Stickstoff, Kalium, Eisen, Magnesium und anderen Spurenelementen. Brennnesseljauche selber machen Dünger bedeutet, diese Nährstoffe direkt den Pflanzen zugänglich zu machen – ohne chemische Zusätze.
2. Stärkung der Pflanzen
Regelmäßig angewendet stärkt die Jauche die Widerstandskraft gegen Krankheiten und unterstützt das Blatt- und Wurzelwachstum. Pflanzen wirken vitaler und gesünder.
3. Förderung des Bodenlebens
Die fermentierte Flüssigkeit unterstützt das Bodenleben: Mikroorganismen werden gefördert, was die Fruchtbarkeit und die Nährstoffaufnahme verbessert.
4. Natürliche Schädlingsabwehr
Brennnesseljauche kann vorbeugend gegen Blattläuse, Schnecken und andere Pflanzenschädlinge wirken – eine natürliche Alternative zu chemischen Mitteln.
Brennnesseljauche selber machen Dünger – Zutaten
- 1–2 kg frische Brennnesseln (je nach gewünschter Menge)
- 10 Liter Wasser (Regenwasser oder Leitungswasser, unchloriert)
- Eimer oder Fass aus Kunststoff oder Holz
- Holzlöffel oder Rührstab zum Umrühren
- Optional: Schachtelhalm oder andere Kräuter zur zusätzlichen Nährstoffanreicherung
Hinweis: Metallgefäße vermeiden, da Metall mit der Jauche reagieren kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Brennnesseln sammeln
- Junge, gesunde Triebe wählen – diese enthalten die meisten Nährstoffe.
- Blätter und Stängel grob zerkleinern, damit die Nährstoffe leichter ins Wasser übergehen.
2. Einfüllen und Wasser hinzufügen
- Brennnesseln in den Eimer geben und mit Wasser auffüllen, sodass alle Pflanzen vollständig bedeckt sind.
3. Fermentieren lassen
- Eimer abdecken und an einem warmen, schattigen Ort stehen lassen.
- Täglich umrühren, um Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten und unangenehmen Geruch zu reduzieren.
- Nach 1–2 Wochen ist die Jauche fertig, wenn sie dunkel gefärbt ist und ein typischer Geruch entsteht.
4. Abseihen
- Die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen.
- Feststoffe können kompostiert werden oder als Mulch im Garten verwendet werden.
Anwendung der Brennnesseljauche
1. Als Flüssigdünger
- Verdünnung: 1 Teil Jauche auf 10 Teile Wasser
- Direkt an den Wurzeln gießen, nicht unverdünnt anwenden, da die hohe Nährstoffkonzentration Pflanzen verbrennen kann
2. Blattdüngung
- Leicht verdünnt (1:20) auf die Blätter sprühen
- Fördert die direkte Aufnahme der Nährstoffe über das Blattgewebe
3. Geeignet für verschiedene Pflanzen
- Starkzehrende Gemüsearten wie Tomaten, Gurken, Zucchini profitieren besonders
- Auch Rosen, Beerensträucher, Stauden und Blumen erhalten einen Nährstoffschub
Praktische Tipps für Hobbygärtner
- Frische Brennnesseln verwenden: Alte Pflanzen enthalten weniger Nährstoffe.
- Regelmäßig umrühren: Verhindert Sauerstoffmangel und reduziert unangenehmen Geruch.
- Richtige Verdünnung beachten: Unverdünnt kann Brennnesseljauche die Pflanzenwurzeln schädigen.
- Lagerung: Kühl, dunkel und luftdicht aufbewahren, um die Nährstoffe zu erhalten.
- Variationen: Mit Schachtelhalm, Kamille oder Ringelblume anreichern für zusätzliche Mineralien.
Häufige Fehler vermeiden
- Zu früh verwenden: Jauche muss vollständig fermentiert sein.
- Metallgefäße nutzen: Metall reagiert mit der Jauche und zerstört Nährstoffe.
- Zu hohe Konzentration: Unverdünnte Jauche kann die Wurzeln verbrennen.
- Schattiger oder feuchter Lagerplatz: Schimmelbildung und Nährstoffverlust möglich.
- Feststoffe nicht abseihen: Können Fäulnis oder Schimmel im Boden verursachen.
Vorteile selbstgemachter Brennnesseljauche
- Natürliche Nährstoffquelle: Frei von chemischen Zusätzen
- Kostengünstig: Brennnesseln wachsen in jedem Garten oder am Wegesrand
- Vielseitig einsetzbar: Als Wurzel- oder Blattdünger, zur Schädlingsabwehr oder Bodenbelebung
- Fördert das Bodenleben: Mikroorganismen profitieren von der organischen Substanz
- Nachhaltig: Reduziert chemische Dünger und schont Umwelt und Wasser
Tipps für intensivere Wirkung
- Mischungen mit anderen Kräutern oder Schachtelhalm erhöhen Mineralstoffgehalt
- Anwendung früh morgens oder abends für optimale Nährstoffaufnahme
- Regelmäßige Dosierung: Alle 2–3 Wochen gießen, um kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten
Fazit
Wer Brennnesseljauche selber machen Dünger möchte, kann ein effektives, nachhaltiges und vielseitiges Mittel für den Garten herstellen. Von der Ernte über die Fermentation bis zur Anwendung und Lagerung – die Herstellung ist einfach und kostengünstig.
Selbstgemachte Brennnesseljauche stärkt Pflanzen, belebt den Boden und bietet eine natürliche Schädlingsabwehr. Hobbygärtner in Deutschland, Österreich und der Schweiz profitieren so das ganze Jahr über von einem natürlichen Nährstofflieferanten, der umweltfreundlich, gesund und wirkungsvoll ist.