Rosen gehören zu den beliebtesten Pflanzen in unseren Gärten und auf Terrassen. Doch sobald die Temperaturen sinken, stellt sich für viele Hobbygärtner die Frage: Muss ich meine Topfrose ins Winterquartier bringen oder kann sie draußen bleiben? Gerade Rosen im Topf reagieren empfindlicher auf Frost als ihre Verwandten im Beet. In diesem Beitrag erfährst du, wann ein Winterquartier nötig ist, wie du Topfrosen richtig überwintern kannst und welche Pflege sie in der kalten Jahreszeit brauchen.
Wann Topfrosen ein Winterquartier brauchen
Topfrosen sind durch ihre begrenzte Erde besonders frostempfindlich. Während Beetrosen tief verwurzelte Frostreserven haben, sind die Wurzeln im Topf weniger geschützt. Ob du deine Rose ins Winterquartier bringen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab: der Rosensorte, der Region, in der du wohnst, und der Art des Pflanzgefäßes.
Frostharte Sorten und milde Regionen
Robuste Sorten wie Bodendeckerrosen oder bestimmte Edelrosen können draußen überwintern, wenn sie gut geschützt werden. In milden Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz reicht oft ein geschützter Platz an einer Hauswand oder unter einem Vordach. Wichtig ist, dass der Topf nicht komplett durchfriert. Hier kommt es auf das Material an: Ton- und Terrakottatöpfe speichern Kälte stärker als Kunststoffgefäße.
Empfindliche Sorten und kalte Regionen
In Gebieten mit strengen Wintern oder bei empfindlichen Rosensorten empfiehlt sich ein geschütztes Winterquartier. Temperaturen unter –10 Grad können bereits zu Wurzelschäden führen. Besonders junge Pflanzen oder frisch umgetopfte Rosen sind gefährdet, da ihr Wurzelsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Für sie ist das Überwintern im Haus, in der Garage oder im frostfreien Keller die sicherere Wahl.
Der richtige Standort im Winter
Ob drinnen oder draußen – der Standort spielt eine entscheidende Rolle. Rosen brauchen im Winter keine starke Sonne, aber sie dürfen auch nicht im Dunkeln stehen.
Rosen draußen überwintern
Wenn du deine Rosen im Topf draußen überwintern möchtest, wähle einen windgeschützten Platz. Eine Hauswand, ein Carport oder eine überdachte Terrasse bieten Schutz vor kaltem Wind und Nässe. Stelle den Topf auf eine isolierende Unterlage, etwa ein Stück Holz oder Styropor. Umwickle den Topf mit Jutesäcken, Vlies oder Noppenfolie. Achte darauf, dass die Abzugslöcher frei bleiben, damit sich kein Wasser staut.
Auch das Anhäufeln ist wichtig: Decke die Basis der Pflanze mit Erde, Laub oder Tannenzweigen ab. Das schützt die empfindliche Veredelungsstelle vor Frost. In besonders kalten Nächten kannst du zusätzlich eine lockere Schicht Vlies über die gesamte Pflanze legen.
Rosen drinnen überwintern
Wenn du dich für ein Winterquartier drinnen entscheidest, sollte der Raum kühl, aber hell sein. Ideal ist eine Temperatur zwischen 3 und 8 Grad. Zu warm darf es nicht sein, sonst treibt die Rose zu früh aus. Geeignete Orte sind unbeheizte Wintergärten, frostfreie Garagen oder helle Kellerfenster.
Licht ist entscheidend, denn im Dunkeln schwächen sich die Pflanzen schnell. Wenn kein natürliches Licht vorhanden ist, kann eine Pflanzenlampe helfen. Vermeide es, die Rose direkt neben Heizkörpern oder Öfen zu platzieren – trockene Luft schadet den Blättern und Knospen.
Pflege während der Winterruhe
Auch in der Winterzeit brauchen Rosen im Topf Aufmerksamkeit. Die Pflege ist jedoch zurückhaltender als im Sommer.
Gießen nicht vergessen
Viele machen den Fehler, ihre Rosen im Winter gar nicht zu gießen. Dabei verdunstet auch bei niedrigen Temperaturen Feuchtigkeit über Blätter und Erde. Prüfe regelmäßig die Feuchtigkeit der Erde. Ist sie oberflächlich trocken, gib etwas Wasser. Achte aber darauf, Staunässe zu vermeiden, da Wurzeln in nasser Erde faulen können. Besonders im Innenquartier ist sparsames Gießen wichtig.
Kein Dünger im Winter
Ab November bis Februar sollte kein Dünger verwendet werden. Die Pflanzen befinden sich in der Ruhephase und nehmen Nährstoffe kaum auf. Erst im Frühjahr, wenn neue Triebe erscheinen, kannst du mit der Düngung beginnen.
Kontrolle auf Schädlinge
Auch im Winter können Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse auftreten – besonders bei Rosen, die drinnen überwintern. Kontrolliere regelmäßig die Blätter, auch die Unterseiten. Bei Befall hilft ein sanftes Abbrausen oder ein biologisches Spritzmittel auf Rapsölbasis.
Frühlingserwachen – so startest du richtig
Sobald die Temperaturen im März oder April wieder milder werden, ist es Zeit, die Rose aufzuwecken.
Langsames Angewöhnen an draußen
Rosen, die drinnen überwintert haben, dürfen nicht sofort ins Freie. Gewöhne sie schrittweise an Sonne und Temperaturunterschiede. Stelle die Pflanze zunächst an einen halbschattigen, windgeschützten Platz. Nach einigen Tagen darf sie dann in die volle Sonne. So vermeidest du Sonnenbrand an den frischen Trieben.
Rückschnitt und neue Erde
Der Rückschnitt erfolgt idealerweise im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr drohen. Entferne abgestorbene und schwache Triebe, um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Kontrolliere die Erde: Nach einem Winter kann sie ausgelaugt oder verdichtet sein. Tausche die obere Erdschicht gegen frische Rosenerde aus oder topfe die Pflanze komplett um.
Praktische Tipps für eine erfolgreiche Überwinterung
- Verwende Töpfe mit dicker Wandung oder doppelter Isolierung, um Frostschäden zu vermeiden.
- Achte darauf, dass der Topf nicht direkt auf dem kalten Boden steht – Holzleisten oder Styroporplatten helfen.
- In Regionen mit starkem Schneefall schützt eine Schneeschicht den Topf sogar zusätzlich vor Frost.
- Vermeide ständige Standortwechsel während des Winters, das stresst die Pflanze.
- Markiere empfindliche Sorten im Herbst, damit du weißt, welche unbedingt ins Winterquartier müssen.
Fazit
Ob deine Rose ein Winterquartier braucht, hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem von der Sorte, der Topfgröße und der regionalen Witterung. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Topf und je kälter die Region, desto wichtiger ist ein geschützter Standort. Wer seine Rosen im Topf überwintern möchte, sollte frühzeitig im Herbst planen und die Pflanzen sorgfältig vorbereiten. Mit der richtigen Winterpflege für Topfrosen kommen sie gesund durch die kalte Jahreszeit und treiben im Frühjahr kräftig wieder aus. So bleiben deine Rosen – drinnen oder draußen – lange schön und blühfreudig.