Lebensrettung für Bienen: So hilfst du in der Juni-Lücke und stabilisierst das Ökosystem deines Gartens

Der Juni gilt als einer der blütenreichsten Monate des Jahres. Doch paradoxerweise stehen Bienen, insbesondere die Honigbienen und viele Wildbienenarten, in dieser Zeit oft vor einem ernsthaften Problem: der sogenannten Junilücke (oder Trachtlücke). Viele der lebenswichtigen Frühjahrsblüher (wie Weide, Löwenzahn, Obstbäume) sind bereits verblüht, während die großen Haupttrachten (wie Linde, Sonnenblume oder Kulturpflanzen) erst später im Juli einsetzen. Diese kritische Periode kann für die Entwicklung der Bienenvölker und die Aufzucht der Brut existenzbedrohend sein.

Dieser ausführliche Magazin-Artikel erklärt das Phänomen der Junilücke und zeigt dir, wie du mit gezielten, einfachen Maßnahmen zur Bienen retten kannst. Wir stellen die wichtigsten, bienenfreundlich blühenden Pflanzen vor, die genau in dieser kritischen Zeit Nektar und Pollen liefern. Entdecke, wie dein Garten & Genuss durch diesen gezielten Einsatz von bienenfreundlichen Pflanzen einen unschätzbaren Wert für die Stabilisierung der Bienenpopulation leistet.

I. Die Gefahr der Junilücke: Warum der Juni kritisch ist

Das Ausmaß der Junilücke variiert je nach Region und Witterung, aber das Grundproblem bleibt bestehen: Die Nachfrage nach Nahrung übersteigt das Angebot.

1. Hoher Bedarf im Stock

  • Brutpflege: Im Juni ist die Königin am aktivsten und legt die größte Anzahl an Eiern. Die Völker platzen vor Aktivität, und die Larven müssen mit Pollen (Protein) und Nektar (Energie) versorgt werden.
  • Weniger Haupttracht: Fällt die Haupttracht ins Stocken, verhungern die Völker nicht direkt, aber ihre Entwicklung wird stark gehemmt. Sie können nicht die notwendigen Wintervorräte anlegen und gehen geschwächt in den Spätsommer.

2. Der Landschaftswandel als Ursache

Die Junilücke hat sich in den letzten Jahrzehnten verschärft, da die industrielle Landwirtschaft oft auf wenige, gleichzeitig blühende Monokulturen setzt und die Vielfalt der Wildblumen und Hecken stark reduziert wurde.

II. Gezielte Hilfe: Bienen retten durch die richtigen Pflanzen

Um die Junilücke zu schließen, ist es entscheidend, bienenfreundliche Pflanzen zu setzen, die genau im späten Mai und im Juni ihre Hauptblütezeit haben.

A. Wichtige Stauden und Kräuter für den Juni

  1. Lavendel (Lavandula): Beginnt oft im Juni zu blühen und ist ein absoluter Bienenmagnet. Er liefert exzellenten Nektar und blüht lange.
  2. Katzenminze (Nepeta): Robust, pflegeleicht und blüht üppig mit lila Ähren, die Bienen und Hummeln lieben. Ein Muss in jedem Garten für Bienen.
  3. Borretsch (Borago officinalis): Eine leicht selbstaussäende, einjährige Pflanze, deren blaue, sternförmige Blüten reichlich Nektar absondern.
  4. Thymian und Majoran: Wenn diese Küchenkräuter im Juni in Blüte gehen, sind sie eine hervorragende, stark duftende Nektarquelle.

B. Sträucher und Bäume: Die Massenlieferanten

Große Gehölze liefern die notwendigen Mengen, um die Völker in der kritischen Zeit zu stabilisieren.

  1. Himbeeren und Brombeeren: Die Blüten dieser Beerensträucher bieten im Juni große Mengen an Nektar und Pollen. Ein doppelter Gewinn für deinen Garten & Genuss (Früchte und Bienenfutter).
  2. Echter Salbei (Salvia officinalis): Blüht üppig und ist besonders bei Hummeln sehr beliebt.
  3. Lichtnelken (Silene): Viele Wildblumenarten der Lichtnelken blühen im Juni und bieten Nahrung für Nachtfalter und Bienen.

C. Lückenfüller und schnell blühende Einjährige

  • Phacelia (Bienenfreund): Kann als Gründüngung gesät werden und blüht schnell mit ihren blau-lila Blüten. Sie ist ein exzellenter Nektar- und Pollenlieferant, der die Junilücke effektiv füllt.
  • Kornblume (Centaurea cyanus): Wächst schnell und blüht von Juni bis in den Herbst hinein.

III. Darüber hinaus: Praktische Hilfe zur Bienen retten

Neben der richtigen Bepflanzung gibt es weitere, einfache bewährte Tipps, um Bienen in der Junilücke zu unterstützen.

4. Die Wassertränke nicht vergessen

Im Juni steigen die Temperaturen. Bienen benötigen Wasser zur Kühlung des Stocks.

  • Sichere Quelle: Stelle eine Bienentränke mit Steinen oder Murmeln als Landeplätzen bereit.
  • Standort: Platziere sie an einem sonnigen, ruhigen Ort.

5. Chemische Reinheit bewahren

  • Nulltoleranz: Verwende im Juni keine Pestizide in deinem Garten für Bienen. Die Bienen sind in dieser Zeit am aktivsten, und jegliche Chemie kann das gesamte Volk schädigen.

6. Mähen reduzieren

  • Wildwuchs dulden: Wenn Wiesen- und Wildblumen (wie Klee oder Wicke) in deinem Rasen blühen, mähe seltener, damit diese wichtigen Lückenfüller ihre Nahrung für die Bienen bereitstellen können.

IV. Fazit: Ein bienenfreundlich gestalteter Garten ist eine Investition

Die Junilücke ist eine kritische Zeit für die Bienenpopulation, die wir durch bewusstes Handeln in unseren Gärten abmildern können. Das gezielte Pflanzen von bienenfreundlichen Stauden, Kräutern und Sträuchern, die genau in diesem Monat blühen, ist ein direkter Akt der Bienen retten.

Wer seinen Garten für Bienen optimiert, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Er sichert auch die Bestäubung seiner eigenen Obst- und Gemüsepflanzen, was direkt zu einem reicheren Garten & Genuss führt. Mit den richtigen Pflanzen wird die Junilücke zur Blütezeit.

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