Top 5 Wildkräuter im November: Jetzt sammeln und nutzen!

Wenn die meisten Gartenpflanzen ihre Wachstumspause einlegen, zeigt sich die Natur von ihrer widerstandsfähigsten Seite: Auch im kalten November hält die Pflanzenwelt noch überraschend viele Schätze bereit. Wildkräuter sind wahre Überlebenskünstler, die selbst nach den ersten Frösten noch frische, nährstoffreiche Blätter für die Küche und die Hausapotheke liefern. Das Sammeln von Wildkräutern im Spätherbst ist eine wunderbare Möglichkeit, die Haltbarkeit des eigenen Speiseplans zu verlängern und sich mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen für den Winter zu versorgen. Dieser Artikel stellt Ihnen die Top 5 der Wildkräuter vor, die Sie im November noch finden, wie Sie diese erkennen und am besten nutzen.

Die Besonderheit der November Kräuter

Die Kälte des Novembers hat eine faszinierende Wirkung auf Wildkräuter. Die Pflanzen, die jetzt noch wachsen, konzentrieren ihre Energie und Nährstoffe in ihren Blättern und Wurzeln, um dem Frost zu trotzen. Dadurch steigt oft der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, die als natürlicher Frostschutz dienen, aber auch unsere Gesundheit unterstützen. Das Sammeln dieser Pflanzen bietet Ihnen somit eine besonders konzentrierte Portion Naturpower.

1. Brennnessel (Urtica dioica): Die Winterkraftpflanze

Die Brennnessel ist wohl eine der bekanntesten und vielseitigsten Wildkräuter und trotzt erstaunlich hartnäckig den kühlen Temperaturen.

Erkennen und Sammeln im November

Obwohl die großen Sommerblätter oft schon vergilbt sind, finden sich im Schutz von Hecken oder Mauern oft noch junge, frische Triebe. Suchen Sie nach den zarten Blättern an den Spitzen der Pflanze. Diese sind besonders schmackhaft und weniger faserig als ihre Sommerkollegen. Denken Sie beim Sammeln der Brennnessel immer an Handschuhe!

Nutzen und Verwertung

Die Brennnessel ist ein wahres Powerpaket und reich an Eisen, Vitamin C und Mineralstoffen. Sie wirkt harntreibend und blutreinigend.

  • In der Küche: Die jungen Blätter können gekocht und wie Spinat verwendet werden, beispielsweise in Suppen, als Pesto oder in einem vitaminreichen Smoothie. Durch Kochen oder Pürieren verlieren die Blätter ihre Brennhaare.
  • Tee: Getrocknete Brennnessel Blätter ergeben einen wertvollen Wildkräuter Tee, der die Haltbarkeit der gesammelten Vorräte sichert. Die Wurzeln können jetzt auch geerntet und getrocknet werden.

2. Giersch (Aegopodium podagraria): Der Ausdauernde

Was im Sommer im Garten zur Plage wird, ist im November ein wertvolles Wildkraut.

Standort und Ernte

Der Giersch wächst in schattigen Lagen und unter Gehölzen und bildet auch im November noch junge, hellgrüne Blätter aus. Die frischen Triebe sind leicht glänzend und schmecken würzig, ähnlich Petersilie. Er ist ein hervorragender Wintervorrat.

Küchenanwendung

Giersch ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen und wird traditionell bei Gicht (daher der Name Podagraria) verwendet.

  • Würze: Die Blätter eignen sich hervorragend als Würzkraut in Quark, Kräuterbutter oder als Salatgrundlage.
  • Suppe: Giersch ist eine tolle Ergänzung in jeder Gemüsesuppe und verleiht ihr eine leichte, krautige Note. Das Sammeln von Giersch im November ist besonders lohnend, da die Gefahr einer Verwechslung mit giftigen Doldenblütlern (wie im Frühjahr) geringer ist, wenn man die typischen, dreigeteilten Blätter kennt.

3. Vogelmiere (Stellaria media): Die Vitaminbombe

Die Vogelmiere ist ein unscheinbares, aber extrem widerstandsfähiges Kraut, das das ganze Jahr über geerntet werden kann – auch im November unter einer Schneedecke.

Erkennungsmerkmale und Vorkommen

Erkennen kann man die Vogelmiere an ihren kleinen, weißen Sternblüten und der charakteristischen, einzigen Haarlinie, die den Stiel entlangläuft. Sie wächst teppichartig in fast jedem Garten und auf Äckern. Die Blätter behalten ihre Frische bis weit in den Winter hinein.

Nutzen und Verwertung

Vogelmiere ist eines der nährstoffreichsten Wildkräuter, vollgepackt mit Vitaminen (besonders viel Vitamin C) und Mineralstoffen.

  • Rohkost: Sie hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und eignet sich perfekt für Salate oder als Beilage auf Butterbroten.
  • Smoothies: In grünen Smoothies liefert die Vogelmiere wertvolle Inhaltsstoffe und bindet kaum Geschmack.

4. Löwenzahn (Taraxacum officinale): Bitterstoffe im Überfluss

Auch der Löwenzahn verschwindet im November nicht vollständig. Im Gegenteil: Die Kälte veranlasst ihn, seine gesamte Energie in die Wurzeln zu ziehen, was die Blätter intensiviert.

Sammeln im Spätherbst

Die Blätter, die jetzt noch zu finden sind, wachsen meist flach und klein und sind sehr zart. Sie sind intensiv dunkelgrün und konzentrieren die wertvollen Bitterstoffe, die die Verdauung anregen. Das Sammeln dieser kleinen, im November gewachsenen Blattrosetten ist ein Genuss.

Löwenzahnwurzel: Der Wintervorrat

Besonders wertvoll ist im November die Wurzel. Sie ist jetzt am dicksten und am reichsten an Inulin.

  • Verwertung: Die Löwenzahnwurzel kann getrocknet und geröstet werden, um einen kaffeeähnlichen Ersatz herzustellen. Alternativ wird sie kleingeschnitten und für Heißaufgüsse genutzt. Die Wurzel ist ein hervorragender Wintervorrat für die Lebergesundheit.

5. Schafgarbe (Achillea millefolium): Heilkraft im Laub

Die Schafgarbe ist vor allem für ihre Heilkraft bekannt. Auch wenn die Blütenstände längst vergangen sind, können die feingliedrigen, gefiederten Blätter immer noch geerntet werden.

Erkennung und Ernte

Die Blätter wachsen in Rosetten dicht am Boden und sind sehr widerstandsfähig. Sie ähneln kleinen Farnblättern. Nur die jungen, frischen Triebe sollten für die Küche verwendet werden.

Nutzen und Anwendung

Schafgarbe wirkt krampflösend, blutstillend und entzündungshemmend.

  • Heiltee: Das Sammeln der Blätter im November eignet sich hervorragend für einen Wildkräuter Tee gegen Erkältungen oder Verdauungsbeschwerden.
  • Würzkraut: Die Blätter können aufgrund ihres leicht bitteren, herben Geschmacks sparsam als Würze in Eintöpfen oder Wildgerichten verwendet werden.

Praktische Tipps für das Sammeln im November

Das Sammeln von Wildkräutern im November erfordert besondere Aufmerksamkeit.

Vorsicht Verwechslungsgefahr

Auch wenn die Gefahr im Spätherbst geringer ist, müssen Sie die Wildkräuter zweifelsfrei bestimmen können. Nehmen Sie nur Pflanzen, bei denen Sie sich absolut sicher sind.

Sammelorte

Meiden Sie stark befahrene Straßenränder und Flächen, die mit Pestiziden oder Hundekot verunreinigt sein könnten. Saubere Wiesen, der eigene Garten oder Waldränder sind die besten Sammelorte.

Konservierung und Haltbarkeit

Da im November weniger Sonne scheint, ist das Trocknen von Wildkräutern oft schwieriger.

  • Trocknung: Trocknen Sie die gesammelten Pflanzen an einem luftigen, schattigen Ort, am besten im Dörrgerät oder im Backofen bei sehr niedriger Temperatur (unter 40 °C), um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
  • Einfrieren: Viele Blätter, wie von der Brennnessel oder Vogelmiere, können auch gehackt und in Eiswürfelbehältern eingefroren werden, um einen schnellen Wintervorrat für Smoothies und Suppen zu haben.

Fazit

Der November bietet dem aufmerksamen Wildkräuter Sammler eine wertvolle letzte Ernte. Robuste Pflanzen wie Brennnessel, Feldsalat und Löwenzahn trotzen den kühlen Temperaturen und liefern konzentrierte Nährstoffe für die dunkle Jahreszeit. Nutzen Sie die verbleibenden frostfreien Tage, um Wildkräuter zu sammeln und sich diesen gesunden, natürlichen Wintervorrat zu sichern. Das Sammeln in der kalten Jahreszeit ist nicht nur ein bereicherndes Hobby, sondern auch ein wichtiger Beitrag zu Ihrer Gesundheit und einer abwechslungsreichen Küche.

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