Wenn dein Hochbeet nach der Saison plötzlich mehrere Zentimeter abgesackt ist, ist das völlig normal. Durch Verrottung, Wurzelabbau und Regen verliert das Beet an Volumen – doch jetzt im Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, es wieder aufzufüllen.
Warum die Erde im Hochbeet absackt
Ein Hochbeet ist ein lebendiges System.
- Organische Materialien wie Äste, Laub und Kompost zersetzen sich über den Sommer
- Regen und Bewässerung verdichten die Schichten
- Wurzelreste verrotten nach der Ernte und hinterlassen Hohlräume
Das Ergebnis: Die obere Erdschicht sinkt um 5–15 cm ab – besonders bei neuen Beeten.
Tipp: Leichte Setzungen sind sogar gut – sie zeigen, dass das Bodenleben aktiv arbeitet.
Schritt 1 – Boden vorbereiten
Bevor du neue Erde einfüllst:
- Entferne abgestorbene Pflanzen, Wurzeln und grobe Pflanzenreste
- Lockere die Oberfläche vorsichtig mit einer Grabegabel
- Kontrolliere, ob das Drainagematerial unten (z. B. Äste) noch stabil ist
Wenn die unteren Schichten stark zusammengesackt sind, lohnt sich ein Teilaufbau im unteren Drittel mit grobem Material wie Häckselgut oder Laub.
Schritt 2 – Hochbeet auffüllen
Jetzt geht es ans Nachfüllen. Ideal ist eine Mischung aus Kompost und hochwertiger Pflanzerde (1:1).
- Kompost: sorgt für Nährstoffe und aktiviert das Bodenleben
- Erde: stabilisiert die Struktur und verhindert zu starkes Absacken
Anleitung:
- Verteile 5–10 cm frische Mischung gleichmäßig auf der Oberfläche
- Leicht einarbeiten, nicht festdrücken
- Anschließend wässern, damit sich die Schichten setzen
Tipp: Eine dünne Lage Gesteinsmehl (50 g/m²) verbessert die Mineralstoffversorgung.
Schritt 3 – Den Boden schützen
Nach dem Auffüllen braucht die Erde Schutz vor Regen und Frost.
- Bedecke sie mit Laub, Stroh oder Mulch
- Alternativ: Vlies oder Jutegewebe als Witterungsschutz
- Das hält die Feuchtigkeit gleichmäßig und schützt vor Erosion
Fehler vermeiden: Keine dichte Folie – sie verhindert Luftzufuhr und fördert Schimmelbildung.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Der ideale Zeitraum liegt zwischen Ende Oktober und Mitte November, solange der Boden noch frostfrei ist. So hat die Erde Zeit, sich zu setzen, bevor du im Frühjahr neu bepflanzt.
Meine Erfahrung zeigt
Ich fülle mein Hochbeet jedes Jahr im Herbst um etwa 8 cm nach. Im Frühling ist die Oberfläche dann perfekt – locker, nährstoffreich und ohne Hohlräume. Seitdem wachsen meine Jungpflanzen deutlich kräftiger und gleichmäßiger.
Bonus-Tipp – Setzungen vorbeugen
Damit dein Hochbeet langfristig stabil bleibt:
- Verwende beim Aufbau gröbere Materialien unten (z. B. Äste, Zweige)
- Lege eine Schicht Grünschnitt oder Laub als Zwischenschicht
- Ergänze jährlich im Herbst eine dünne Kompostschicht
So bleibt dein Hochbeet über Jahre strukturiert und fruchtbar.
Fazit
Ein abgesacktes Hochbeet ist kein Problem, sondern Teil des natürlichen Prozesses. Wer im Herbst nachfüllt und die Erde schützt, sorgt dafür, dass das Beet im Frühjahr optimal vorbereitet ist – für kräftige Wurzeln, stabile Feuchtigkeit und gesunde Pflanzen.