Dein Hochbeet ruht im Winter? Ganz so einfach ist es nicht – falsches Gießen kann Pflanzen erfrieren lassen oder Wurzeln faulen. Mit diesen Tipps bleibt dein Beet gesund, auch bei -10 °C.
Warum Gießen im Winter trotzdem wichtig ist
Viele denken, dass Pflanzen im Winter kein Wasser brauchen. Doch gerade immergrüne Kräuter, Grünkohl oder Feldsalat verdunsten auch bei niedrigen Temperaturen Feuchtigkeit.
- Boden trocknet trotz Kälte aus, vor allem bei Wind
- Frostschäden entstehen oft durch Trockenheit, nicht durch Kälte
- Besonders Hochbeete verlieren schneller Feuchtigkeit durch ihre offene Bauweise
Tipp: Gieße an frostfreien Tagen – ideal sind Temperaturen zwischen +3 und +8 °C.
So erkennst du, wann dein Hochbeet Wasser braucht
Du kannst ganz einfach prüfen, ob es Zeit zum Gießen ist:
- Stecke deinen Finger 5 cm tief in die Erde – fühlt sie sich trocken an, wird gegossen.
- Feuchte Erde bleibt dunkel, trockene ist hell und krümelig.
- Bei Schneedecke: Erst abwarten, bis sie geschmolzen ist.
Fehler vermeiden: Nie bei gefrorener Erde gießen – das Wasser kann nicht versickern und friert die Wurzeln ein.
Richtig gießen – auch bei Frostgefahr
Im Winter zählt Qualität, nicht Quantität:
- Lieber selten, aber durchdringend gießen (1–2 Liter pro m²).
- Verwende lauwarmes Wasser (ca. 10–15 °C) – das schockt die Pflanzen nicht.
- Gieße am Vormittag, damit überschüssiges Wasser tagsüber verdunsten kann.
- Decke empfindliche Kräuter wie Thymian oder Rosmarin mit Vlies ab.
Tipp: Gieße direkt an den Wurzelbereich, nicht über die Blätter – das reduziert Verdunstung.
Staunässe vermeiden – die unsichtbare Gefahr
Staunässe ist im Winter schlimmer als Trockenheit. Wenn Wasser nicht abfließt, gefriert es und sprengt Wurzeln.
So schützt du dein Hochbeet:
- Kontrolliere, ob die Drainagelöcher frei sind.
- Eine untere Schicht aus Blähton oder grobem Kies (10 cm) hilft beim Abfluss.
- Hebe dein Hochbeet leicht an (z. B. Holzkeile unter die Füße).
Fehler vermeiden: Keine Unterlagen aus Plastikfolie – sie verhindern den Wasserabfluss komplett.
Meine Erfahrung zeigt
Ich habe einmal mein Hochbeet nach einem frostigen Dezember gegossen – am nächsten Morgen war die Erde ein einziger Eisklumpen. Die Petersilie war dahin. Seitdem gieße ich nur an milden Tagen und mit abgestandenem Regenwasser. Mein Feldsalat hat es überlebt – und das sogar bei -8 °C!
Automatische Bewässerung im Winter – ja oder nein?
Bewässerungssysteme sind im Winter heikel.
- Tropfschläuche können einfrieren und platzen.
- Bewässerungscomputer sollten bei Frost abmontiert werden.
- Falls du ein System nutzt: Entleere es vollständig nach dem letzten Gießen.
Tipp: Eine einfache Gießkanne mit feiner Tülle reicht völlig – so kontrollierst du genau, wie viel Wasser wirklich ankommt.
So schützt du dein Hochbeet zusätzlich
Neben richtigem Gießen hilft auch etwas Vorbereitung:
- Decke die Erde mit einer 5 cm dicken Laub- oder Mulchschicht ab.
- Isoliere die Beetwände mit Kokosmatten oder Jutesäcken.
- Bei Dauerfrost: Vlieshaube über empfindliche Pflanzen stülpen.
Das hält die Temperatur stabil und reduziert das Austrocknen.
FAQ
Soll man Hochbeete im Winter überhaupt gießen?
Ja, aber nur an frostfreien Tagen und sparsam – besonders bei immergrünen Pflanzen.
Wie oft sollte man im Winter gießen?
Etwa alle zwei bis drei Wochen, je nach Wetter. Bei starkem Wind oder viel Sonne kann es öfter nötig sein.
Kann Schnee als Bewässerung dienen?
Ja, aber nur, wenn er langsam taut. Eine dicke Schneedecke allein reicht nicht aus.
Fazit
Auch im Winter braucht dein Hochbeet Pflege – zu viel oder zu wenig Wasser kann den Unterschied zwischen Leben und Frosttod bedeuten. Mit etwas Fingerspitzengefühl, lauwarmem Wasser und offenem Abfluss bleibt dein Beet fit bis zum Frühling. Gieße klug – nicht oft!