Dein Hochbeet ist leer und du fragst dich, ob du bis zum Frühling warten sollst? Falsch gedacht – der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt zum Füllen, damit dein Beet im Frühjahr voller Leben steckt.
Warum der Herbst ideal fürs Befüllen ist
Wenn du dein Hochbeet im Herbst füllst, arbeitet der Winter für dich: Das Material sackt langsam zusammen, Mikroorganismen beginnen ihre Arbeit, und im Frühling ist die Erde perfekt vorbereitet.
- Temperaturen zwischen 5 und 10 °C sind ideal zum Schichten
- Verrottungsprozess startet sofort
- Keine Hektik im Frühling
Tipp: Plane dein Hochbeet jetzt, bevor der erste Frost kommt – ab Mitte Oktober ist der ideale Zeitraum in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die richtige Schichtung – Schritt für Schritt
Ein Hochbeet funktioniert wie ein Kompostsystem. Die richtige Schichtung sorgt für Nährstoffe, Wärme und gute Drainage. So geht’s:
- Untere Schicht (ca. 20–30 cm): Grobe Äste, Zweige oder zerkleinerter Strauchschnitt für die Belüftung.
- Zweite Schicht (ca. 15–20 cm): Laub, gehäckselte Gartenabfälle oder grober Kompost.
- Dritte Schicht (ca. 15 cm): Halb verrotteter Kompost oder Rasensoden (Grünseite nach unten).
- Vierte Schicht (ca. 20 cm): Reifer Kompost – die Nährstoffbombe.
- Obere Schicht (ca. 20 cm): Hochwertige Gartenerde oder spezielle Hochbeeterde (ca. 8–10 € pro 40 L Sack).
Fehler vermeiden: Kein reiner Rasenschnitt! Er verdichtet sich und fault. Mische ihn lieber mit etwas Laub oder Ästen.
Welche Materialien du im Herbst leicht findest
Im Herbst hast du alles parat:
- Gefallene Blätter (außer Walnussblätter – sie enthalten Gerbstoffe)
- Strauchschnitt nach dem Rückschnitt
- Kürbis- und Tomatenpflanzenreste (nur gesunde!)
- Reifer Kompost aus der Tonne
Tipp: Sammle Laub in Säcken – trocken gelagert hält es bis zum nächsten Jahr als Mulch oder neue Schicht.
Meine Erfahrung zeigt
Ich habe einmal mein Hochbeet im Frühling befüllt – und es ist innerhalb von zwei Wochen um 15 cm abgesackt! Im Herbst ist mir das nie passiert. Die Schichten setzen sich schön über den Winter, und im März kann ich direkt Radieschen und Spinat aussäen. Das spart Zeit und Ärger.
Wie du dein Hochbeet vor Frost schützt
Ein frisch befülltes Hochbeet braucht etwas Schutz vor Dauerfrost, besonders in höheren Lagen:
- Lege eine Schicht Stroh oder Laub obenauf (5–10 cm).
- Decke das Beet mit einem atmungsaktiven Vlies ab.
- Achte darauf, dass keine Staunässe entsteht – Löcher im Boden sind Pflicht!
Tipp: In Regionen wie Tirol oder Allgäu sollte die Befüllung spätestens bis Ende Oktober fertig sein.
Kompost, Erde und Nährstoffe – das richtige Verhältnis
Für ein dauerhaft fruchtbares Beet brauchst du Balance:
- 40 % grobes Material (Zweige, Strauchschnitt)
- 30 % organische Masse (Laub, Gartenabfälle)
- 30 % Erde und Kompost
Wenn du dir unsicher bist: Ein Sack Hochbeeterde reicht für etwa 0,04 m³ – ein Beet von 1 × 2 m × 0,8 m braucht also rund 40 Säcke à 40 L.
Fehler vermeiden: Zu viel Kompost macht die Erde heiß – junge Pflanzen können „verbrennen“. Lieber weniger Kompost, mehr Erde.
Was du im Herbst schon pflanzen kannst
Ein gefülltes Hochbeet muss nicht leer bleiben:
- Feldsalat, Spinat, Winterkresse
- Knoblauchzehen und Zwiebeln
- Schnittlauch oder Petersilie (unter Vlies)
Tipp: Mit einem Frühbeetaufsatz bleibt die Erde bis zu 5 °C wärmer – das verlängert die Saison um fast zwei Monate.
FAQ
Wann ist der beste Zeitpunkt, um ein Hochbeet im Herbst zu füllen?
Zwischen Mitte Oktober und Mitte November, bevor der erste Dauerfrost kommt.
Kann ich Küchenabfälle zum Füllen nehmen?
Nur in kleinen Mengen! Keine gekochten Speisereste, Fleisch oder Brot – das zieht Schädlinge an.
Wie oft muss ich mein Hochbeet nachfüllen?
Etwa alle 2–3 Jahre, weil das Material langsam verrottet und sich absenkt.
Fazit
Im Herbst gefüllt, arbeitet dein Hochbeet über den Winter ganz von selbst. Mit der richtigen Schichtung, etwas Schutz vor Frost und ein bisschen Planung steht deinem grünen Start im Frühling nichts im Weg. Also: Schaufel raus, Laub rein – und dein Hochbeet dankt es dir mit einer frühen Ernte!