Ein vertikaler Garten muss nicht teuer sein. Mit etwas Kreativität kannst du aus alten Regenrinnen eine stilvolle und funktionale Pflanzwand gestalten. Dieses DIY-Projekt verbindet Upcycling, Nachhaltigkeit und Design – ideal für kleine Balkone, Terrassen oder Hauswände. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du einen Regenrinnen-Pflanzwand-Garten baust, welche Materialien du brauchst und welche Pflanzen sich besonders eignen.
Warum Regenrinnen perfekt für einen Vertikalgarten sind
Regenrinnen eignen sich hervorragend als Pflanzgefäße, denn sie sind leicht, langlebig und wetterfest.
Zudem lassen sie sich einfach zuschneiden, stapeln und an der Wand befestigen. Die Form sorgt für eine gute Wasserführung und lässt sich bei Bedarf mit einem Bewässerungssystem kombinieren.
Vorteile im Überblick:
- Günstig oder sogar kostenlos durch Upcycling alter Materialien
- Platzsparend und leicht anpassbar
- Ideal für Kräuter, Erdbeeren und kleine Zierpflanzen
- Für Innen- und Außenbereiche geeignet
Ein solcher Upcycling-Vertikalgarten ist nicht nur nachhaltig, sondern auch ein echtes optisches Highlight.
Materialien und Werkzeuge
Für dein Regenrinnen-Pflanzsystem benötigst du:
Materialien:
- Alte oder neue Kunststoff- oder Metall-Regenrinnen (je nach Geschmack)
- Endkappen für die Rinnen
- Wandhalterungen oder Seilsystem zur Befestigung
- Schrauben, Dübel, Bohrmaschine
- Wasserablauflöcher (mit Bohrer herstellen)
- Blumenerde und Pflanzsubstrat
- Pflanzen deiner Wahl
Optional: Lack oder Sprühlack für farbliche Gestaltung, Tropfbewässerung oder Dochtsystem bei Außeninstallationen.
Werkzeuge:
- Säge oder Metallschere
- Akkuschrauber
- Wasserwaage
- Maßband
- Schutzhandschuhe
Planung und Aufbau
Bevor du beginnst, überlege dir den Standort deiner vertikalen Regenrinnenwand.
Sie sollte genügend Licht erhalten – besonders wichtig für Kräuter und Gemüsepflanzen – und stabil montiert werden können.
Schritt 1 – Rinnen zuschneiden und vorbereiten
Schneide die Regenrinnen auf gleiche Längen zu, zum Beispiel 80 oder 100 cm.
Bohre am Boden jeder Rinne mehrere kleine Ablauflöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Montiere die Endkappen fest, um Erde und Wasser sicher zu halten.
Schritt 2 – Oberfläche gestalten
Wenn du alte Rinnen nutzt, reinige sie gründlich. Anschließend kannst du sie mit Lack oder Sprühfarbe anstreichen – in Holzoptik, Anthrazit oder frischem Grün.
Das sorgt nicht nur für ein ansprechendes Design, sondern schützt auch vor Witterung.
Schritt 3 – Halterungen anbringen
Befestige die Wandhalterungen oder Haken mit stabilen Schrauben und Dübeln an der Wand.
Achte auf gleichmäßige Abstände und verwende eine Wasserwaage, damit die Rinnen waagrecht hängen.
Zwischen den Reihen solltest du mindestens 25 bis 30 cm Platz lassen, damit die Pflanzen genug Licht bekommen.
Schritt 4 – Rinnen einhängen und bepflanzen
Setze die Rinnen in die Halterungen und fülle sie zu zwei Dritteln mit Pflanzerde.
Setze anschließend deine Pflanzen ein – Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Thymian eignen sich ebenso wie Erdbeeren, Petunien oder Sukkulenten.
Gieße nach dem Pflanzen gut an, damit sich das Substrat setzt.
Pflanzenideen für deinen Regenrinnen-Garten
Je nach Standort – sonnig oder halbschattig – kannst du unterschiedliche Pflanzen wählen:
Für sonnige Lagen:
- Erdbeeren
- Thymian, Rosmarin, Oregano
- Sedum und Hauswurz
Für halbschattige Bereiche:
- Petersilie, Schnittlauch, Minze
- Farne oder kleine Ziergräser
- Begonien und Fuchsien
Durch die modulare Bauweise kannst du dein Dachrinnen-Pflanzsystem jederzeit erweitern oder neu bepflanzen.
Bewässerung und Pflege
Da die Rinnen relativ wenig Substratvolumen haben, trocknet die Erde schneller aus.
Einige Tipps für die Pflege:
- Verwende wasserhaltiges Substrat oder mische etwas Kokosfaser bei.
- Gieße regelmäßig, im Sommer am besten morgens und abends.
- Ergänze bei Bedarf ein einfaches Tropfbewässerungssystem mit Zeitschaltuhr.
- Düngung alle 2–3 Wochen mit Flüssigdünger.
Wenn du die Pflanzwand im Winter nutzt, solltest du frostempfindliche Pflanzen entfernen oder das System in einen geschützten Bereich stellen.
Nachhaltige Upcycling-Idee
Das Projekt „Vertikalgarten aus Regenrinnen“ ist nicht nur eine kreative Lösung für kleine Räume, sondern auch ein Paradebeispiel für nachhaltiges Gärtnern.
Statt neue Pflanzgefäße zu kaufen, nutzt du vorhandene Materialien wieder – ein echter Beitrag zur Ressourcenschonung.
Zusätzlich kannst du Regenwasser nutzen, um deinen Garten zu bewässern – das spart Kosten und schont die Umwelt.
Fazit
Mit wenigen Materialien und etwas handwerklichem Geschick entsteht aus alten Regenrinnen ein funktionaler und dekorativer vertikaler Garten.
Ob auf dem Balkon, an der Hauswand oder im Innenhof – deine Regenrinnen-Pflanzwand sorgt für frisches Grün und lässt sich beliebig erweitern oder umgestalten.
Ein günstiges, langlebiges und nachhaltiges DIY-Projekt, das zeigt, wie einfach Upcycling im Garten funktionieren kann.