Ein Garten ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, Pflanzen und Pflegen, sondern auch ein Raum zum Entspannen, Nachdenken und Genießen. Die Position von Sitzplätzen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wer seine Gartenmöbel oder Lieblingsplätze bewusst nach den Himmelsrichtungen ausrichtet, kann sowohl das Licht als auch die Energie optimal nutzen – und damit eine harmonische Balance zwischen Komfort, Natur und Wohlgefühl schaffen.
Warum die Himmelsrichtung wichtig ist
Jede Himmelsrichtung hat ihre eigene Stimmung, ihr eigenes Licht und ihren eigenen Charakter. Im Feng Shui gilt sie zudem als Träger bestimmter Energien, die unser Wohlbefinden beeinflussen können. Doch auch unabhängig von dieser Lehre macht es Sinn, den Garten so zu gestalten, dass Sonnenstand, Windrichtung und Schattenwurf berücksichtigt werden. So entstehen Sitzplätze, die sich im Tagesverlauf ganz unterschiedlich nutzen lassen.
Der Süden – Licht, Wärme und Lebensfreude
Ein Sitzplatz im Süden ist ideal für alle, die Sonne und Helligkeit lieben. Hier fällt das Licht den größten Teil des Tages ein, was den Platz besonders in den kühlen Monaten angenehm macht.
Vorteile
- Perfekt zum Sonnenbaden und Entspannen
- Ideal für Frühstück oder Mittagspause im Freien
- Lässt sich im Frühling und Herbst besonders gut nutzen
Gestaltungsideen
- Ein Sonnenschirm oder Pergola sorgt für Schatten in den Sommermonaten.
- Helle Möbel und Stoffe reflektieren das Licht und verhindern Überhitzung.
- Mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin oder Olivenbäumchen unterstreichen die warme Atmosphäre.
Der Süden steht symbolisch für Feuer, Aktivität und Lebensfreude – ein Platz für Gespräche, Feste oder ein Glas Wein am Nachmittag.
Der Westen – Abendsonne und Entspannung
Ein westlich ausgerichteter Sitzplatz fängt das weiche Licht der Abendsonne ein. Hier lässt sich der Tag ruhig ausklingen, begleitet von warmen Farben und sanften Schatten.
Vorteile
- Ideal für Abendessen oder Teezeit nach getaner Gartenarbeit
- Bietet goldene Lichtstimmungen zum Sonnenuntergang
- Wirkt beruhigend und gemütlich
Gestaltungsideen
- Natürliche Materialien wie Holz und Rattan schaffen Wärme.
- Laternen oder Kerzenlicht verlängern den Abend auf angenehme Weise.
- Duftende Pflanzen wie Jasmin, Geißblatt oder Abendprimel intensivieren die Atmosphäre.
Der Westen steht für Rückzug und Genuss – der perfekte Ort, um in Ruhe den Tag ausklingen zu lassen.
Der Osten – Frische, Neubeginn und Energie
Ein Sitzplatz im Osten empfängt die Morgensonne. Dieses Licht ist sanft, aber belebend – ideal für den Start in den Tag.
Vorteile
- Optimal zum Frühstück oder zur morgendlichen Meditation
- Angenehm kühl am Nachmittag
- Besonders beliebt in heißen Sommerregionen
Gestaltungsideen
- Leichte, luftige Sitzmöbel passen zum frischen Morgencharakter.
- Kräuter oder Zitruspflanzen verstärken das Gefühl von Vitalität.
- Ein kleiner Wasserlauf oder Brunnen ergänzt die Lebendigkeit dieser Zone.
Der Osten symbolisiert im Feng Shui das Holzelement – Wachstum, Neubeginn und Lebensenergie. Ein idealer Platz, um Pläne zu schmieden oder die Natur zu begrüßen.
Der Norden – Ruhe, Schatten und Konzentration
Ein Sitzplatz im Norden liegt meist im Schatten. Das macht ihn im Sommer angenehm kühl, im Winter jedoch eher frisch. Er eignet sich hervorragend für Rückzug und Konzentration.
Vorteile
- Ruhig und abgeschirmt
- Optimal für Lektüre, kreative Arbeit oder Meditation
- Angenehm kühl an heißen Tagen
Gestaltungsideen
- Verwende helle Farben und spiegelnde Materialien, um das Licht zu verstärken.
- Pflanzen wie Farne, Funkien oder Immergrün gedeihen im Halbschatten wunderbar.
- Ein kleines Windspiel oder dezente Beleuchtung bringen Bewegung und Leichtigkeit.
Im Feng Shui steht der Norden für das Wasserelement – fließende Energie, Reflexion und Ruhe. Ideal für alle, die im Garten einen Ort der Gelassenheit suchen.
Kombination verschiedener Sitzplätze
Wer genug Platz im Garten hat, kann mehrere Sitzbereiche anlegen – je nach Tageszeit und Stimmung.
- Ein Ostplatz für den Morgenkaffee,
- ein Südplatz für den Mittag,
- ein Westplatz für den Abend,
- und vielleicht eine Nordbank zum Rückzug an heißen Tagen.
So lässt sich der Garten im Tages- und Jahresverlauf flexibel nutzen, immer im Einklang mit Licht, Temperatur und Energiefluss.
Materialien und Formen für harmonische Sitzplätze
Die Form und das Material eines Sitzplatzes beeinflussen seine Wirkung.
- Runde Tische fördern Gemeinschaft und Harmonie.
- Natürliche Materialien wie Holz, Stein oder Ton strahlen Ruhe und Erdverbundenheit aus.
- Metallische Akzente können Struktur und Modernität einbringen, sollten aber sparsam verwendet werden.
Ein sanft geschwungener Weg, der zu den Sitzplätzen führt, unterstützt den harmonischen Energiefluss und verbindet die Bereiche elegant miteinander.
Pflanzenwahl nach Ausrichtung
Auch Pflanzen profitieren von einer bewussten Platzwahl.
- Im Süden gedeihen Sonnenliebhaber wie Lavendel, Thymian oder Rosen.
- Im Osten fühlen sich Kräuter und zarte Blütenpflanzen wohl.
- Der Westen eignet sich für duftende Stauden und Abendblüher.
- Der Norden ist ideal für Schattenpflanzen und moosige Akzente.
Die Pflanzenwelt ergänzt so die Stimmung des jeweiligen Sitzplatzes – ganz natürlich und harmonisch.
Praktische Tipps für mehr Komfort
- Achte auf bequeme Sitzmöbel mit wetterfesten Polstern.
- Sichtschutz aus Pflanzen oder Bambusmatten sorgt für Geborgenheit.
- Lichtquellen wie Solarleuchten oder Windlichter schaffen Atmosphäre.
- Ein kleiner Teppich oder Holzboden kann Sitzplätze gemütlicher wirken lassen.
Fazit – Mit der Sonne und der Energie leben
Sitzplätze nach Himmelsrichtung zu gestalten bedeutet, den Garten im Rhythmus der Natur zu erleben. Wer den Lauf der Sonne und den Fluss der Energie berücksichtigt, schafft nicht nur praktische, sondern auch seelisch wohltuende Orte.
Ob Morgensonne im Osten, Wärme im Süden, Abendruhe im Westen oder Schatten im Norden – jeder Platz hat seinen eigenen Zauber. Die Kunst liegt darin, diese Vielfalt zu nutzen und den Garten so zu einem Ort zu machen, der zu jeder Tageszeit Freude schenkt.