Lieblingspflanzen sammeln – Jahresfavoriten im Garten dokumentieren

Jedes Gartenjahr erzählt seine eigene Geschichte. Manche Pflanzen überraschen mit besonders reicher Blüte, andere wachsen besser als erwartet oder zeigen Farben, die man vorher kaum bemerkt hat. Wer aufmerksam hinschaut, entdeckt im Laufe des Jahres kleine und große Lieblinge – Pflanzen, die man im nächsten Jahr unbedingt wiedersehen möchte. Genau darum geht es beim Sammeln und Dokumentieren der Jahresfavoriten: eine persönliche Sammlung der schönsten Gartenmomente und erfolgreichsten Pflanzen des Jahres zu schaffen.

Warum es sich lohnt, Lieblingspflanzen festzuhalten

Ein Garten verändert sich ständig – von Woche zu Woche, von Saison zu Saison. Licht, Wetter, Pflege und Stimmung beeinflussen, wie Pflanzen gedeihen. Wenn man sich die Zeit nimmt, Lieblingspflanzen festzuhalten, entsteht daraus eine Art Gartentagebuch, das hilft, Muster zu erkennen und Erfolge bewusst wahrzunehmen.

Viele Hobbygärtner merken nach ein paar Jahren, dass sie sich kaum erinnern, welche Sorten sie wo gepflanzt haben. Eine einfache Dokumentation hilft nicht nur beim Planen, sondern auch beim Genießen. Sie macht sichtbar, was den eigenen Garten besonders macht – und erinnert daran, wie viel Freude jedes kleine Beet schenken kann.

Der richtige Zeitpunkt zum Dokumentieren

Am besten beginnt man im Frühjahr, wenn die ersten Pflanzen austreiben, und führt das Ganze über das Jahr fort. Wer regelmäßig kleine Notizen oder Fotos macht, hat am Jahresende eine wertvolle Sammlung.

Im Herbst lohnt sich ein Rückblick: Welche Pflanzen haben besonders geblüht? Welche waren robust gegen Trockenheit oder Schädlinge? Welche haben Bienen und Schmetterlinge angelockt? Diese Beobachtungen helfen, die Beete im kommenden Jahr gezielter zu gestalten.

Im Winter ist dann Zeit, das Material zu ordnen – am Schreibtisch bei einer Tasse Tee oder direkt im Wintergarten.

Methoden zum Festhalten der Jahresfavoriten

Es gibt viele Wege, Lieblingspflanzen zu dokumentieren – je nachdem, ob man lieber schreibt, fotografiert oder kreativ gestaltet.

Gartentagebuch

Ein klassisches Gartentagebuch ist nach wie vor eine der besten Methoden. Ein Notizbuch reicht völlig aus, um Pflanzzeiten, Sortennamen, Wetterverlauf und Beobachtungen festzuhalten. Manche verwenden Ringbücher mit Einstecktaschen, um Samenpackungen oder kleine Blätter aufzubewahren.

Tipp: Führe eine Top-5-Liste deiner Lieblingspflanzen pro Saison. So entsteht eine persönliche Sammlung, die man jedes Jahr ergänzen kann.

Digitale Dokumentation

Wer lieber digital arbeitet, kann Fotos, Notizen und Daten am Computer oder Smartphone speichern. Drei empfehlenswerte Apps und Seiten helfen dabei:

  • PlantNet – zum Erkennen und Kategorisieren von Pflanzen anhand von Fotos.
  • Gardenize – ermöglicht das Anlegen eines digitalen Gartentagebuchs mit Standortangaben.
  • Mein schöner Garten Pflanzenplaner – besonders beliebt im deutschsprachigen Raum, mit Tipps zu Pflege und Sortenwahl.

Digitale Tools haben den Vorteil, dass man sie unterwegs nutzen kann. Ein kurzer Schnappschuss im Garten genügt, um eine Pflanze später wiederzufinden.

Fotoprojekt

Ein Foto pro Woche oder pro Monat zeigt eindrucksvoll, wie sich der Garten entwickelt. Besonders spannend wird es, wenn man dasselbe Beet oder dieselbe Pflanze regelmäßig aus der gleichen Perspektive fotografiert. So wird der Wandel über die Jahreszeiten sichtbar – ein echtes Gartenportrait.

Auswahl der Lieblingspflanzen

Jeder hat andere Kriterien für seine Lieblingspflanzen. Manche wählen nach Farbe, andere nach Duft, Robustheit oder Nutzen für Insekten. Ein paar typische Favoriten, die in vielen Gärten beliebt sind:

  • Lavendel – duftet herrlich und zieht Bienen an.
  • Rosen – Klassiker, die jedes Jahr aufs Neue überraschen.
  • Tomaten und Kräuter – liefern Genuss und wachsen auch im Topf.
  • Stauden wie Sonnenhut, Astern oder Salbei – bringen Struktur und verlängern die Blühsaison.
  • Frühblüher wie Tulpen oder Narzissen – symbolisieren den Neubeginn im Gartenjahr.

Das Schöne ist: Lieblingspflanzen müssen nicht spektakulär sein. Oft sind es die kleinen, unauffälligen Arten, die besonders treu blühen oder zuverlässig jedes Jahr wiederkommen.

Notizen, die wirklich helfen

Beim Dokumentieren geht es nicht nur um Fotos oder Namen. Hilfreich sind kleine praktische Notizen, etwa:

  • Standort (Sonne, Halbschatten, Bodenart)
  • Blütezeit
  • Gießverhalten und Pflegeaufwand
  • Reaktion auf Witterung (Trockenheit, Frost, Regen)
  • persönliche Eindrücke („Blüht besonders lange“, „Lieblingsplatz der Bienen“)

So entsteht mit der Zeit ein persönliches Nachschlagewerk, das beim Planen des nächsten Gartenjahres wertvolle Hilfe bietet.

Inspiration durch Gartenliteratur

Viele Gärtnerinnen und Gärtner führen neben ihren Aufzeichnungen auch eine kleine Gartenbibliothek. Hier einige empfehlenswerte Bücher, die Ideen und Wissen verbinden:

  • „Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter – das Standardwerk für naturnahes Gärtnern.
  • „Mein Gartenjahr“ von Stefanie Waldek – eine Mischung aus Tagebuch und Ratgeber mit saisonalen Tipps.
  • „Blühende Beete – Das ganze Jahr“ von Andreas Barlage – für alle, die kontinuierlich Farbe in den Garten bringen möchten.

Diese Bücher liefern nicht nur praktische Ratschläge, sondern auch Inspiration, um eigene Gartenmomente bewusster zu erleben.

Jahresrückblick und Planung für das nächste Gartenjahr

Am Ende des Jahres lohnt es sich, die gesammelten Informationen zusammenzufassen. Vielleicht legt man ein kleines Fotoalbum an oder erstellt eine Collage mit den schönsten Bildern und Pflanzennamen.

Fragen, die dabei helfen:

  • Welche Pflanzen waren besonders pflegeleicht?
  • Welche Sorten möchte ich vermehren oder erneut pflanzen?
  • Welche Kombinationen haben gut funktioniert?

Diese Rückschau schärft den Blick für das, was im Garten wirklich zählt – Freude, Vielfalt und Naturverbundenheit.

Gemeinschaft und Austausch

Das Teilen der eigenen Lieblingspflanzen kann auch Nachbarn und Freunde inspirieren. In vielen Gemeinden gibt es mittlerweile Pflanzentauschbörsen oder Gartenclubs, wo man Ableger, Samen oder Tipps austauschen kann.

Ein kleiner Steckling aus dem eigenen Garten, verschenkt an jemanden, der ihn weiterpflegt, ist oft ein besonders schönes Geschenk – eine lebendige Erinnerung an gemeinsame Gartenfreude.

Fazit – Kleine Notizen, große Wirkung

Das Sammeln und Dokumentieren der Lieblingspflanzen ist mehr als nur eine schöne Gewohnheit. Es fördert Aufmerksamkeit, Kreativität und Dankbarkeit für das, was im Garten entsteht.

Wer seine Jahresfavoriten festhält, erlebt den Garten intensiver und lernt, seine Eigenheiten zu verstehen. Über die Jahre entsteht so ein persönliches Gartenarchiv – voller Farbe, Duft und Erinnerungen, die jedes neue Jahr bereichern.

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