August – Herbstaussaat für späte Ernten im Garten

Der August markiert den Übergang vom Hochsommer zum beginnenden Herbst. Während viele Beete noch voller reifer Tomaten, Zucchini oder Bohnen stehen, ist für vorausschauende Gärtner bereits die Zeit der Herbstaussaat gekommen. Denn wer jetzt nochmals sät, kann im Spätherbst und sogar im Winter frisches Gemüse ernten. Der Spätsommer ist ideal, um das Gartenjahr zu verlängern – mit knackigen Salaten, aromatischen Kräutern und robustem Wurzelgemüse, das auch bei kühleren Temperaturen wächst.

Warum die Herbstaussaat im August lohnt

Im August ist der Boden noch warm, die Tage sind lang genug, und die Keimbedingungen sind optimal. Gleichzeitig nimmt die Hitze ab, was jungen Pflanzen zugutekommt. Viele Gemüsesorten, die Kälte vertragen, keimen nun besonders gut und wachsen gleichmäßig.

Der große Vorteil: Beete, die nach der Sommerernte leer werden, können sofort wieder genutzt werden. Das spart Platz, verbessert die Bodengesundheit und sorgt für eine zweite Erntewelle im Jahr.

Tipp: Die Herbstaussaat ist nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig – sie hält den Boden bedeckt und schützt ihn vor Erosion und Austrocknung.

Geeignete Gemüsearten für die Aussaat im August

Nicht jedes Gemüse eignet sich für die Spätsaat. Entscheidend ist, dass die Sorten schnell wachsen oder kälteunempfindlich sind.

Blattgemüse

  • Feldsalat (Vogerlsalat) – keimt bei Temperaturen zwischen 10 und 20 °C, ideal für die Spätherbsternte.
  • Spinat – wächst rasch, kann noch im Oktober geerntet werden.
  • Rucola – keimt innerhalb weniger Tage und liefert bis zum Frost frische Blätter.
  • Asiasalate wie Pak Choi oder Mizuna – bringen Würze in die Herbstküche.

Wurzelgemüse

  • Radieschen – schnell wachsend, nach drei bis vier Wochen erntereif.
  • Herbstrüben und Mairüben – eignen sich gut für den Spätsommeranbau.
  • Winterrettich – kann bis Oktober im Beet bleiben und gut gelagert werden.

Kräuter und andere Sorten

  • Petersilie – liebt gemäßigte Temperaturen und keimt im August zuverlässig.
  • Koriander – wächst schnell und verleiht Herbstgerichten Frische.
  • Mangold – kann im Herbst noch geerntet oder als Jungpflanze überwintert werden.

Tipp: Wählen Sie Sorten mit kurzer Entwicklungszeit, die auch bei weniger Tageslicht noch reifen.

Boden vorbereiten – die Basis für gute Erträge

Nach der Sommerernte sollte der Boden vor der Herbstaussaat gut vorbereitet werden. Alte Pflanzenreste entfernen, den Boden lockern und bei Bedarf mit etwas reifem Kompost oder organischem Dünger anreichern.

Ein leicht feuchter, lockerer Boden ist entscheidend, da viele Samen im August sonst zu trocken liegen und schlecht keimen. Besonders bei längeren Trockenphasen lohnt sich ein gründliches Vorkühlen des Bodens durch Gießen oder Abdecken vor der Aussaat.

Tipp: Bei starker Sonne am besten in den frühen Abendstunden säen – dann verdunstet weniger Wasser, und die Keimung gelingt besser.

Direktsaat oder Vorziehen?

Im August ist meist Direktsaat im Freien möglich. Der warme Boden sorgt für schnelle Keimung, und das Vorziehen auf der Fensterbank ist nur selten nötig.

Allerdings können empfindliche Jungpflanzen bei starker Sonne oder Wind leiden. Ein leichter Schattenschutz oder ein Gartenvlies hilft, das junge Grün vor Austrocknung zu schützen.

Wer Spinat, Feldsalat oder Radieschen aussät, sollte die Samen nicht zu tief legen – etwa 1 bis 2 cm genügen. Anschließend die Erde leicht andrücken und gleichmäßig feucht halten.

Richtig gießen und pflegen

Im August spielt das Gießen eine große Rolle. Junge Pflanzen haben noch kein tiefes Wurzelwerk und müssen regelmäßig mit Wasser versorgt werden.

  • Morgens oder abends gießen, um Verdunstung zu vermeiden.
  • Den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten.
  • Nach dem Auflaufen die Erde lockern, damit keine Kruste entsteht.

Mulchen mit Rasenschnitt, Laub oder Stroh schützt vor Austrocknung und fördert gleichmäßiges Wachstum.

Pflanzabstände und Mischkultur nutzen

Auch bei der Herbstaussaat gilt: Nicht zu dicht säen. Pflanzen brauchen Luft, damit sie gesund bleiben.

Ein weiterer Tipp aus der Permakultur: Nutzen Sie Mischkulturen, um den Platz optimal auszuschöpfen und Krankheiten vorzubeugen. Spinat passt gut zwischen junge Kohlpflanzen, Rucola zu Karotten, und Feldsalat lässt sich zwischen Erdbeeren oder Möhren säen.

So bleibt der Garten lebendig und widerstandsfähig – selbst im Spätsommer.

Schädlinge und Krankheiten im Spätsommer

Bei warmen Temperaturen können noch Blattläuse oder Erdflöhe auftreten. Ein leichtes Abdecken mit Vlies schützt empfindliche Jungpflanzen. Auch regelmäßiges Lüften bei Folientunneln verhindert Pilzbildung.

Tipp: Pflanzen stärken sich selbst, wenn sie regelmäßig mit Brennnesseljauche oder Komposttee gegossen werden – das fördert Wachstum und Widerstandskraft auf natürliche Weise.

Aussaat für die Überwinterung

Einige Gemüsesorten lassen sich im August auch für die Überwinterung säen. Diese Pflanzen wachsen im Herbst an, ruhen im Winter und treiben im Frühling früh wieder aus.

Dazu gehören:

  • Winterzwiebeln
  • Knoblauch
  • Spinat (Wintersorten)
  • Feldsalat (Winterharte Sorten)

So beginnt das Gartenjahr im nächsten Frühling mit frischem Grün, während andere noch warten müssen.

Kleine Ernte im Herbst, große Freude im Winter

Viele Augustaussaaten liefern schon nach wenigen Wochen frische Vitamine. Feldsalat und Rucola bringen Farbe auf den Teller, Spinat spendet Kraft für die kalten Tage, und Radieschen sorgen für Würze.

Mit einer einfachen Abdeckung – etwa einem Folientunnel oder Gartenvlies – lässt sich die Saison noch verlängern. So kann man oft bis November oder sogar Dezember ernten.

Inspiration für Gartenfreunde

Wer mehr über Spätsaaten und Wintergemüse erfahren möchte, findet praktische Tipps in Büchern wie „Ernte mich im Winter“ von Wolfgang Palme oder „Selbstversorgung im Jahreslauf“ von Andrea Heistinger.

Digitale Begleiter wie Plantura, Mein Gartenjahr oder GrowVeg helfen, die besten Aussaatzeiten für die eigene Region zu planen.

Fazit

Der August ist ein Monat voller Möglichkeiten. Während andere ihre Beete schon leerräumen, beginnt für vorausschauende Gärtner die zweite Saison. Mit der richtigen Auswahl, guter Bodenpflege und etwas Geduld lässt sich das Gartenjahr bis weit in den Herbst hinein verlängern. Die Herbstaussaat sorgt nicht nur für frisches Gemüse, sondern auch für Freude, Vielfalt und Leben im Spätsommergarten.

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