Blätterdruck und Pressmotive rahmen – natürliche Wandkunst einfach selbst gemacht

Wenn die Bäume ihre Farben wechseln und der Garten sich langsam in den Herbst verabschiedet, ist die Zeit perfekt, um die Schönheit der Natur festzuhalten. Blätterdrucke und gepresste Pflanzen sind mehr als nur Bastelideen – sie sind kleine Kunstwerke, die Erinnerungen an Spaziergänge, Gartenmomente und Lieblingspflanzen bewahren. Mit wenigen Materialien kannst du daraus stilvolle Bilder gestalten, die Wärme und Natürlichkeit in dein Zuhause bringen.

Warum Blätterkunst?

Blätter und Blüten sind faszinierend: jede Form, jede Ader, jede Farbe erzählt eine Geschichte. Statt sie nach dem Sammeln welken zu lassen, kannst du sie mit einfachen Techniken haltbar machen. Ob gedruckt, gepresst oder kombiniert – Blätterkunst bringt die Natur direkt an die Wand. Sie ist nachhaltig, persönlich und passt zu jeder Einrichtung, ob modern, rustikal oder minimalistisch.

Materialien für deine Naturkunst

Du brauchst keine teuren Werkzeuge – fast alles findet sich zu Hause oder im Garten:

  • Verschiedene Blätter (Ahorn, Farn, Efeu, Hortensie, Ginkgo, Gräser)
  • Weißes oder naturfarbenes Papier, Aquarellpapier oder Stoff
  • Pinsel und Acrylfarben oder Naturfarben aus Pflanzenpigmenten
  • Zeitungspapier, Küchenpapier und ein schweres Buch zum Pressen
  • Holzrahmen oder alte Bilderrahmen (Upcycling funktioniert wunderbar)
  • Optional: Sprühkleber, Klebeband, getrocknete Blüten als Ergänzung

Schritt 1: Blätter sammeln

Der schönste Teil kommt zuerst: ein Spaziergang. Suche frische, aber nicht zu feuchte Blätter – sie sollten elastisch, aber nicht nass sein. Unterschiedliche Formen und Größen machen dein Kunstwerk lebendiger. Achte darauf, keine geschützten Pflanzen zu pflücken und respektiere die Natur.

Tipp: Besonders im Frühherbst sind Blätter ideal, weil sie ihre Farbe wechseln, aber noch stabil genug sind, um gedrückt oder bedruckt zu werden.

Schritt 2: Pressen für feine Motive

Für gepresste Blätter lege die Fundstücke zwischen zwei Lagen Küchenpapier und dann zwischen die Seiten eines dicken Buchs. Beschwere das Buch zusätzlich mit einem Stapel anderer Bücher. Nach etwa einer Woche sind die Blätter flach und trocken – bereit für dein Kunstprojekt.

Wer es schneller mag, kann ein Pflanzenpress-Set oder ein Bügeleisen auf niedriger Stufe verwenden. Dabei legst du die Blätter zwischen Backpapier und drückst sie kurz an – so bleiben die Farben oft kräftiger.

Schritt 3: Blätterdruck – Farbe auf Natur

Beim Blätterdruck arbeitest du wie mit einem Stempel. Streiche die Blattunterseite (die mit den feinen Adern) dünn mit Farbe ein. Lege das Blatt vorsichtig auf das Papier und presse es mit der Handfläche an. Ziehe es dann langsam ab – und schon erscheint das filigrane Muster.

Experimentiere ruhig:

  • Einfarbig: schlicht und elegant in Naturtönen oder Weiß auf Kraftpapier
  • Mehrfarbig: mit sanften Farbverläufen oder kräftigen Herbstfarben
  • Kombiniert: Drucke mit gepressten Blättern in einem Rahmen für Tiefe und Struktur

Wenn du magst, kannst du die Drucke nach dem Trocknen mit feinen Linien, kleinen Aquarellakzenten oder Notizen ergänzen – so wird jedes Stück zu einem Unikat.

Schritt 4: Pressmotive arrangieren und rahmen

Jetzt kommt die Gestaltung. Lege deine gepressten Blätter oder fertigen Drucke lose auf das Papier und probiere verschiedene Anordnungen aus. Du kannst ein großes Motiv zentrieren oder mehrere kleine Blätter in einer leichten Bewegungslinie platzieren.

Zum Fixieren eignen sich Sprühkleber oder kleine Klebepunkte. Für einen natürlichen Look kannst du auch transparentes Klebeband oder dünne Baumwollfäden verwenden.

Rahme dein Werk anschließend – am besten mit einem schlichten Holzrahmen oder einem gebrauchten Rahmen, den du mit Schleifpapier und etwas Farbe auffrischst. Glas schützt die Blätter und lässt die Farben lange leuchten.

Gestaltungsideen für jeden Raum

  • Wohnzimmer: Große Blätter in neutralen Tönen wirken beruhigend und harmonisch.
  • Schlafzimmer: Feine Pressmotive mit hellen Hintergründen schaffen eine ruhige Atmosphäre.
  • Flur oder Küche: Kombiniere Blätter mit handgeschriebenen Zitaten oder Pflanzennamen.
  • Kinderzimmer: Bunte Drucke in kräftigen Farben – ein spielerischer Zugang zur Natur.

Nachhaltigkeit und Upcycling

Blätterkunst ist nicht nur schön, sondern auch umweltfreundlich. Du nutzt, was ohnehin vorhanden ist – und gibst alten Rahmen oder Papierresten neues Leben. Wenn du Farben verwendest, kannst du natürliche Pigmente ausprobieren: Kurkuma, Rote Bete, Spinat oder Kaffee ergeben sanfte, erdige Töne.

Tipps aus der Praxis

  1. Feuchtigkeit vermeiden: Gepresste Blätter immer trocken rahmen – sonst bilden sich Flecken.
  2. Sonnenlicht beachten: Direkte Sonne kann Farben verblassen lassen, daher besser indirekt beleuchten.
  3. Mit Struktur spielen: Unterschiedliche Blättergrößen und Drucktechniken ergeben interessante Effekte.
  4. Rahmen wechseln: Du kannst die Blätter nach Saison austauschen – Frühlingsgrün, Sommerblüten, Herbstfarben.
  5. Geschenke mit Bedeutung: Selbst gemachte Naturdrucke sind persönliche und nachhaltige Geschenkideen.

Blätterdruck mit Kindern

Kinder lieben es, Blätter zu sammeln und zu drucken. Verwende ungiftige Farben und einfache Formen. So lernen sie spielerisch, wie schön die Natur ist und wie man sie kreativ nutzen kann.

Fazit: Natur trifft Kreativität

Blätterdrucke und gepresste Pflanzen sind eine wunderbare Möglichkeit, die Verbindung zur Natur zu bewahren. Mit etwas Zeit und Fantasie entstehen einzigartige Kunstwerke, die Ruhe, Natürlichkeit und persönliche Erinnerungen ins Zuhause bringen. Jede Wand wird so zum kleinen Garten – voller Farben, Formen und Geschichten aus der Natur.

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