Primeln teilen – mehr Blüten und kräftige Pflanzen für den nächsten Frühling

Wenn der Garten im Frühling in sanften Farben erstrahlt, dürfen Primeln nicht fehlen. Ihre leuchtenden Blüten in Gelb, Rosa, Violett oder Rot bringen Leben in Beete, Steingärten und Töpfe. Doch nach einigen Jahren werden die Horste dichter, die Blüte lässt nach und die Pflanzen verlieren an Kraft. Der beste Weg, Primeln jung und vital zu halten, ist das Teilen – eine einfache, praktische Methode, die jedem gelingt.

Warum Primeln geteilt werden sollten

Primeln (Primula) sind mehrjährige Pflanzen, die im Laufe der Zeit dichte Polster bilden. Wenn sie zu groß werden, konkurrieren die Wurzeln um Wasser und Nährstoffe. Das führt dazu, dass die Blüte nachlässt und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten werden.

Durch das Teilen:

  • verjüngst du alte Pflanzen und regst sie zu neuem Wachstum an
  • vermehrst du sie ganz natürlich, ohne neue kaufen zu müssen
  • vergrößerst du die Blütenpracht für den kommenden Frühling

Der richtige Zeitpunkt

Der ideale Moment zum Teilen ist nach der Blüte, also im späten Frühjahr oder Frühsommer – meist im Mai oder Juni. Die Pflanzen haben dann ihre Hauptblüte hinter sich und genug Zeit, um vor dem Winter wieder gut einzuwurzeln.

In milden Regionen lässt sich das Teilen auch im Frühherbst durchführen, solange der Boden noch warm ist. Wichtig ist, dass die Pflanzen mindestens sechs Wochen Zeit haben, sich vor dem Frost zu etablieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Pflanze ausgraben: Hebe die Primel vorsichtig mit einer kleinen Gartengabel oder einem Spaten aus der Erde. Achte darauf, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen.
  2. Ball teilen: Teile den Wurzelballen vorsichtig mit den Händen oder einem scharfen Messer. Jeder Teil sollte mehrere kräftige Wurzeln und ein paar Blattrosetten besitzen.
  3. Alte Wurzeln entfernen: Schneide welke oder faulige Wurzelteile ab. Das verhindert Fäulnis und sorgt für einen gesunden Neuaustrieb.
  4. Neu pflanzen: Setze die Teilstücke in lockere, humusreiche Erde – am besten an einem halbschattigen Standort. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 20 bis 25 cm betragen.
  5. Angießen: Gieße die frisch gesetzten Pflanzen gründlich und halte den Boden in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht.

Der ideale Standort

Primeln lieben helle, aber nicht vollsonnige Plätze. Ideal ist Halbschatten, etwa unter Sträuchern oder am Rand von Beeten, wo sie genug Licht, aber keine direkte Mittagssonne bekommen.

Der Boden sollte:

  • feucht, aber nicht nass sein
  • humusreich und locker bleiben
  • im Frühjahr leicht mit Kompost oder Lauberde angereichert werden

So fühlen sich Primeln am wohlsten und danken es mit üppiger Blüte.

Pflege nach dem Teilen

Nach dem Pflanzen ist regelmäßiges Gießen entscheidend, bis die Wurzeln gut angewachsen sind. Danach brauchen Primeln nur wenig Pflege:

  • Im Herbst eine dünne Schicht Kompost auftragen.
  • Im Frühjahr leicht düngen, zum Beispiel mit organischem Flüssigdünger oder verdünnter Brennnesseljauche.
  • Verblühte Blüten regelmäßig entfernen, um die Blühdauer zu verlängern.

Tipp: Eine dünne Mulchschicht hält den Boden feucht und verhindert Unkrautwuchs.

Kombinationen für ein harmonisches Frühlingsbeet

Primeln lassen sich wunderbar mit anderen Frühblühern kombinieren. Sie blühen meist schon, wenn der Garten gerade erwacht, und ergänzen sich ideal mit:

  • Krokussen – für kräftige Farbakzente in Lila und Weiß
  • Schneeglöckchen – für zarte, natürliche Übergänge
  • Narzissen und Tulpen – für Höhe und Struktur im Beet
  • Vergissmeinnicht – für romantische Farbverläufe

Diese Kombinationen bringen Dynamik und Vielfalt in den Garten und verlängern die Blütezeit über mehrere Wochen.

Primeln im Topf oder Balkonkasten

Auch auf Balkonen und Terrassen sind Primeln ein schöner Blickfang. In Töpfen oder Schalen benötigen sie lockere Blumenerde mit etwas Sand oder Perlite, damit keine Staunässe entsteht.

Achte darauf, dass:

  • die Gefäße Abzugslöcher haben
  • im Sommer regelmäßig gegossen wird
  • im Winter ein leichter Frostschutz erfolgt (zum Beispiel durch Einwickeln in Jute oder Vlies)

So gedeihen sie viele Jahre lang auch in Töpfen zuverlässig.

Häufige Fehler vermeiden

  • Zu tief gepflanzt: Die Herzknospe sollte knapp über dem Boden bleiben, sonst droht Fäulnis.
  • Zu dichter Standort: Primeln mögen Luftzirkulation, sonst entwickeln sich Pilzkrankheiten.
  • Falscher Zeitpunkt: Teilen im Hochsommer stresst die Pflanzen zu sehr.
  • Austrocknung nach dem Teilen: Gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend für das Anwachsen.

Fazit – Teilung lohnt sich

Das Teilen von Primeln ist einfach, schnell gemacht und lohnt sich jedes Jahr aufs Neue. Mit wenigen Handgriffen werden ältere Pflanzen verjüngt und neue Beete lassen sich ohne zusätzliche Kosten gestalten. Schon im nächsten Frühling danken es die Primeln mit kräftigem Wuchs und farbenfroher Blütenpracht.

Ein kleiner Einsatz mit großer Wirkung – und ein Beitrag zu einem lebendigen, blühenden Garten.

Leave a Comment