Einleitung
Pfingstrosen gehören zu den edelsten und beliebtesten Stauden im Garten. Mit ihren großen, duftenden Blüten schmücken sie Beete über viele Jahre hinweg. Doch nach einiger Zeit kann es passieren, dass die Pflanze weniger Blüten bildet oder sich stark ausbreitet. Die Lösung heißt: Pfingstrosen teilen. Richtig durchgeführt, sorgt diese Maßnahme nicht nur für gesunde Pflanzen, sondern auch für mehr Blütenpracht im nächsten Jahr.
Warum Pfingstrosen teilen sinnvoll ist
Verjüngung der Pflanze
Mit den Jahren verdichten sich die Wurzelstöcke (Rhizome) und die Pflanze verliert an Kraft. Durch das Teilen wird sie verjüngt und treibt kräftiger aus.
Mehr Blüten
Eine geteilte Pfingstrose hat mehr Energie, neue Triebe und damit mehr Blüten zu bilden.
Vermehrung
Das Teilen bietet die Möglichkeit, die Pflanze zu vermehren und weitere Beete oder Gartenecken mit der Lieblingssorte zu verschönern.
Der richtige Zeitpunkt zum Teilen
- Herbst (September bis Oktober): Ideal, da die Pflanze nach der Blütezeit zur Ruhe kommt und sich bis zum Frühjahr gut verwurzeln kann.
- Frühjahr (März/April): Ebenfalls möglich, allerdings blühen die Pflanzen in diesem Jahr meist schwächer.
Tipp: Besonders Staudenpfingstrosen profitieren vom Teilen. Strauchpfingstrosen hingegen werden in der Regel nicht geteilt, sondern durch Stecklinge vermehrt.
Pfingstrosen teilen – Schritt für Schritt
1. Pflanze ausgraben
- Den Wurzelstock vorsichtig mit einer Grabegabel oder einem Spaten aus der Erde heben.
- Dabei so großzügig wie möglich stechen, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
2. Erde entfernen
- Die Erde rund um den Wurzelballen vorsichtig abschütteln oder abspülen, damit die Wurzeln gut sichtbar werden.
3. Wurzelstock teilen
- Mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Stücke zerteilen.
- Jedes Teilstück sollte mindestens 3–5 Augen (Knospenansätze) besitzen, damit die Pflanze kräftig austreiben kann.
4. Pflanzloch vorbereiten
- Lockerer, humoser Boden ist ideal.
- Pflanzloch doppelt so groß wie der Wurzelballen ausheben.
- Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten.
5. Richtig einpflanzen
- Die Teilstücke so einsetzen, dass die Knospen maximal 3–5 cm unter der Erdoberfläche liegen.
- Zu tief gepflanzte Pfingstrosen blühen oft nicht.
- Erde gut andrücken und gründlich wässern.
Tipps für mehr Blütenpracht
Standortwahl
Pfingstrosen lieben sonnige, windgeschützte Plätze. Im Halbschatten gedeihen sie zwar, blühen aber weniger üppig.
Geduld haben
Nach dem Teilen brauchen Pfingstrosen manchmal 1–2 Jahre, bis sie wieder reichlich blühen. Danach werden sie jedoch umso prachtvoller.
Pflege
- Regelmäßig, aber nicht zu viel gießen.
- Im Frühjahr leicht düngen, vorzugsweise mit organischem Dünger.
- Verblühte Blüten abschneiden, damit die Pflanze Energie spart.
Häufige Fehler beim Teilen
- Zu tiefe Pflanzung: Führt oft dazu, dass die Pfingstrose nicht blüht.
- Zu kleine Teilstücke: Weniger als 3 Augen sind zu schwach für ein gesundes Wachstum.
- Zu früher Schnitt: Blätter und Stängel sollten erst nach der Vegetationszeit entfernt werden, wenn sie braun geworden sind.
Pfingstrosen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
- In Deutschland sind Pfingstrosen in fast jedem Bauerngarten zu finden – Teilen im Herbst sorgt für volle Blüte im Folgejahr.
- In Österreich gedeihen sie in höheren Lagen besonders gut, wenn der Boden durchlässig ist.
- In der Schweiz werden Pfingstrosen oft in Staudenbeeten kombiniert – das Teilen bietet Gelegenheit, Beete neu zu gestalten.
Fazit – Teilen für neue Blütenfülle
Mit der richtigen Technik und dem passenden Zeitpunkt wird das Pfingstrosen teilen zur lohnenden Gartenarbeit. Die Pflanzen werden verjüngt, kräftiger und belohnen die Mühe mit einer beeindruckenden Blütenfülle.
So gilt: Wer seine Pfingstrosen teilt, sorgt nicht nur für mehr Blütenpracht, sondern auch für gesunde Pflanzen, die über Jahrzehnte hinweg Freude bereiten.