Brautstrauß Selber Binden Sparen: So kreieren Sie Ihren Traumstrauß zum Bruchteil der Kosten

Die Hochzeit ist einer der schönsten Tage im Leben, aber auch einer der teuersten. Während die Kosten an allen Ecken steigen, fragen sich viele Brautpaare, wo sie sinnvoll Geld einsparen können, ohne auf Qualität zu verzichten. Eine der lohnendsten Möglichkeiten ist es, den Brautstrauß selber zu binden und dabei erheblich zu sparen, denn professionelle Floristik-Dienstleistungen können schnell mehrere hundert Euro kosten. Mit etwas Vorbereitung, den richtigen Materialien und dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie einen wunderschönen, individuellen Brautstrauß kreieren, der Ihrer Vision entspricht und dabei Ihr Budget schont. Der selbstgemachte Brautstrauß ist nicht nur eine finanzielle Entscheidung, sondern auch eine persönliche Note, die Ihre Hochzeit noch bedeutungsvoller macht.

Das Einsparpotenzial realistisch einschätzen

Bevor wir in die praktischen Details einsteigen, lohnt sich ein Blick auf die tatsächlichen Kosten. Ein professionell gebundener Brautstrauß kostet in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchschnittlich zwischen einhundertfünfzig und vierhundert Euro, abhängig von Größe, Blumenauswahl und Region. Luxuriöse Sträuße mit exotischen Blumen können sogar sechshundert Euro und mehr kosten. Wenn Sie Ihren Brautstrauß selber binden möchten, um zu sparen, liegen Ihre Materialkosten typischerweise zwischen dreißig und achtzig Euro, selbst bei hochwertigen Blumen. Das bedeutet eine Ersparnis von siebzig bis achtzig Prozent, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität eingehen zu müssen. Sie zahlen beim Floristen nämlich nicht nur für die Blumen, sondern auch für das Fachwissen, die Arbeitszeit, die Ladenmiete und die Gewinnmarge.

Diese erhebliche Kostendifferenz entsteht hauptsächlich dadurch, dass Sie die Blumen direkt beim Großhändler oder auf dem Blumenmarkt kaufen können, wo Sie Händlerpreise statt Endverbraucherpreise zahlen. Wenn Sie den Brautstrauß selber binden und dabei sparen möchten, sollten Sie allerdings auch den Wert Ihrer eigenen Zeit berücksichtigen. Die Vorbereitung und das Binden selbst nehmen etwa zwei bis drei Stunden in Anspruch, wenn Sie geübt sind, beim ersten Mal möglicherweise auch länger. Dennoch lohnt sich der Aufwand nicht nur finanziell, sondern auch emotional, denn Sie schaffen etwas Einzigartiges mit Ihren eigenen Händen, das eine besondere Bedeutung für Sie haben wird. Viele Bräute berichten später, dass ihr selbstgebundener Brautstrauß zu einem der wertvollsten Erinnerungsstücke ihrer Hochzeit wurde.

Die richtige Planung: Timing ist entscheidend

Der Schlüssel zum erfolgreichen Selbermachen liegt in der sorgfältigen Planung. Beginnen Sie etwa drei Monate vor der Hochzeit mit der Konzeption Ihres Straußes. Sammeln Sie Inspirationen aus Hochzeitsmagazinen, Pinterest und Instagram, aber überlegen Sie auch, welche Blumen in Ihrer Hochzeitssaison verfügbar und erschwinglich sind. Wenn Sie im Juni heiraten und Pfingstrosen lieben, sind Sie im Glück, denn das ist ihre Hauptsaison. Träumen Sie hingegen von Pfingstrosen im November, wird es teuer und schwierig. Ein realistischer Blick auf saisonale Verfügbarkeit ist wichtig, wenn Sie Ihren Brautstrauß selber binden und dabei wirklich sparen möchten. Saisonale Blumen sind nicht nur günstiger, sondern auch frischer und haltbarer, weil sie keinen langen Transport hinter sich haben.

Planen Sie den eigentlichen Bindetermin für den Tag vor der Hochzeit, am besten für den frühen Abend. So haben die Blumen über Nacht Zeit, sich in der Form zu stabilisieren, bleiben aber noch frisch genug für den großen Tag. Organisieren Sie sich Hilfe, idealerweise eine Freundin oder Schwester, die handwerklich geschickt ist und Ihnen zur Hand gehen kann. Vier Hände arbeiten nicht nur schneller als zwei, sondern eine zweite Person kann auch objektiv beurteilen, ob die Proportionen stimmen und der Strauß von allen Seiten gut aussieht. Sorgen Sie für einen ruhigen, kühlen Arbeitsplatz mit guter Beleuchtung, ausreichend Arbeitsfläche und idealerweise Zugang zu einem Waschbecken. Diese gründliche Vorbereitung ist der Grundstein dafür, dass Sie Ihren Brautstrauß erfolgreich selber binden, dabei sparen und gleichzeitig ein professionell aussehendes Ergebnis erzielen.

Die richtigen Blumen beschaffen: Wo und was kaufen?

Die Beschaffung der Blumen ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu Ihrem selbstgemachten Brautstrauß. Die günstigste Option ist der Besuch eines Großmarkts oder Blumengroßhandels, wo auch professionelle Floristen einkaufen. In größeren Städten gibt es oft Blumengroßmärkte, die auch an Privatpersonen verkaufen, manchmal allerdings nur in den frühen Morgenstunden. Informieren Sie sich vorab über Öffnungszeiten und ob Sie als Privatperson Zugang haben. Hier finden Sie eine enorme Auswahl zu Händlerpreisen, oft zum halben Preis dessen, was Sie im Einzelhandel zahlen würden. Wenn Sie keinen Großmarkt in Ihrer Nähe haben, können Sie auch direkt bei Blumenhändlern anfragen, ob sie Ihnen eine größere Menge Blumen zu reduzierten Preisen verkaufen würden. Viele sind dazu bereit, besonders wenn Sie rechtzeitig bestellen.

Eine weitere Option ist der Online-Kauf bei spezialisierten Versandhändlern, die Schnittblumen in Profi-Qualität direkt nach Hause liefern. Diese Option ist besonders praktisch, wenn Sie auf dem Land wohnen oder keine Zeit für den Großmarktbesuch haben. Die Preise sind oft vergleichbar mit Großmarktpreisen, und die Qualität ist in der Regel ausgezeichnet, da die Blumen frisch geschnitten und speziell verpackt verschickt werden. Bestellen Sie die Blumen so, dass sie zwei Tage vor dem Bindetermin ankommen, damit sie sich akklimatisieren und öffnen können. Kaufen Sie etwa zwanzig bis dreißig Prozent mehr Blumen, als Sie denken zu brauchen, denn einige Stiele werden Qualitätsmängel haben, und es ist besser, Auswahl zu haben als zu knapp kalkuliert zu sein. Diese strategische Beschaffung ist essenziell, wenn Sie Ihren Brautstrauß selber binden und sparen möchten, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen.

Welche Blumen eignen sich am besten?

Nicht alle Blumen sind gleichermaßen geeignet für Brautsträuße, besonders wenn Sie ohne professionelle Floristik-Ausbildung arbeiten. Wählen Sie Blumen, die robust sind, lange frisch bleiben und nicht zu schnell welken. Rosen sind der Klassiker für Brautsträuße und das aus gutem Grund: Sie sind in unzähligen Farben erhältlich, symbolisch bedeutsam, haltbar und relativ einfach zu verarbeiten. Pfingstrosen sind romantisch und opulent, sollten aber nur verwendet werden, wenn Ihre Hochzeit in ihrer Saison stattfindet, etwa zwischen Mai und Juni, da sie sonst extrem teuer sind. Lisianthus ähnelt Rosen, ist aber oft günstiger und ebenso elegant. Ranunkeln bringen eine verspielte Romantik mit sich und sind in der Frühjahrssaison erschwinglich. Hortensien fügen Volumen hinzu, ohne dass Sie viele teure Einzelblüten benötigen, und schaffen eine luftige Fülle.

Ergänzen Sie die Hauptblumen mit Füllmaterial und Grün, das dem Strauß Struktur und Tiefe verleiht. Schleierkraut ist der klassische Füller und sehr günstig, alternativ können Sie Wachsblume, Astilbe oder kleine Zweige von Olivenbäumen, Eukalyptus oder Ruskus verwenden, die alle langlebig und formstabil sind. Vermeiden Sie empfindliche Blumen wie Vergissmeinnicht, die schnell welken, oder Blumen mit starkem Duft wie Freesien oder Lilien, die zu Kopfschmerzen führen können, wenn Sie sie stundenlang bei sich tragen. Wenn Sie Ihren Brautstrauß selber binden, um zu sparen, wählen Sie also Blumen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch praktisch in der Handhabung sind und den langen Hochzeitstag ohne Qualitätsverlust überstehen. Die richtige Blumenwahl ist der Unterschied zwischen einem Strauß, der bis zum Ende des Tages strahlend aussieht, und einem, der bereits nach der Trauung die Köpfe hängen lässt.

Die Technik des Bindens: Schritt für Schritt zum perfekten Strauß

Beginnen Sie mit der Vorbereitung aller Blumen mindestens einen Tag vor dem Binden. Entfernen Sie alle Blätter und Dornen vom unteren Drittel der Stiele, denn diese würden in Ihrer Hand stören und könnten Sie verletzen. Schneiden Sie die Stielenden schräg an und stellen Sie alle Blumen in Wasser mit Frischhaltemittel, damit sie sich vollsaugen können. Lagern Sie sie über Nacht an einem kühlen Ort, idealerweise zwischen zehn und fünfzehn Grad. Am Bindetag selbst legen Sie sich alle benötigten Materialien bereit: die vorbereiteten Blumen, eine scharfe Gartenschere, Floristenband, Satinband in Ihrer Wunschfarbe, eventuell Perlennadeln oder andere Verzierungen, und eine Schüssel mit Wasser zum kurzen Einstellen der Blumen während des Arbeitens.

Die klassische und anfängerfreundlichste Technik ist die Spiraltechnik, bei der alle Stiele spiralförmig in eine Richtung gelegt werden. Beginnen Sie mit einer Hauptblume, die Sie senkrecht in Ihrer linken Hand halten, wenn Sie Rechtshänder sind. Legen Sie die zweite Blume schräg von rechts vorne an die erste an, die dritte wieder von rechts vorne an die zweite, und so weiter. Achten Sie darauf, dass alle Stiele in dieselbe Richtung zeigen und sich spiralförmig um einen Mittelpunkt winden. Diese Technik sorgt dafür, dass die Blumen Raum haben, sich zu entfalten, und dass der Strauß eine schöne runde Form bekommt. Arbeiten Sie sich von innen nach außen vor, beginnen Sie mit den größeren, dominanten Blüten und fügen Sie dann die kleineren Blumen und das Füllmaterial hinzu. Drehen Sie den Strauß während des Bindens immer wieder in Ihrer Hand, um ihn von allen Seiten zu betrachten und sicherzustellen, dass er gleichmäßig und ausgewogen aussieht.

Wenn Sie mit der Form zufrieden sind, kommt der entscheidende Moment: das Fixieren. Binden Sie den Strauß zunächst mit elastischem Floristenband fest zusammen, direkt unterhalb der Blütenköpfe, an der Stelle, wo Ihre Hand ihn hält. Wickeln Sie das Band mehrfach straff herum und verknoten Sie es sicher. Der Strauß sollte jetzt fest zusammenhalten und seine Form behalten, auch wenn Sie ihn loslassen. Schneiden Sie nun alle Stiele auf die gleiche Länge, typischerweise etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter unterhalb der Bindestelle. Ein kürzerer Griff ist handlicher und wirkt moderner, ein längerer ist traditioneller und eleganter. Probieren Sie verschiedene Längen aus, bevor Sie endgültig schneiden. Diese praktische Technik ermöglicht es Ihnen, einen Brautstrauß selber zu binden, der nicht nur professionell aussieht, sondern auch stabil genug ist, um den ganzen Tag über seine Form zu behalten und dabei erheblich zu sparen.

Der perfekte Griff: Stiele ummanteln und verzieren

Der Griff Ihres Brautstraußes verdient besondere Aufmerksamkeit, denn er ist das Detail, das den Unterschied zwischen selbstgemacht und professionell ausmacht. Die einfachste und beliebteste Methode ist das Umwickeln mit Satinband. Wählen Sie ein Band in einer Farbe, die zu Ihrem Hochzeitskonzept passt, idealerweise in einer Breite von etwa drei bis vier Zentimetern. Beginnen Sie direkt unterhalb der Bindestelle und wickeln Sie das Band spiralförmig und überlappend um die Stiele, sodass kein Grün mehr durchscheint. Arbeiten Sie sich bis zum unteren Ende der Stiele vor und dann wieder zurück nach oben. Fixieren Sie das Bandende mit Perlennadeln oder nähen Sie es fest, damit es sich nicht löst. Für einen romantischeren Look können Sie auch Spitzenband verwenden oder das Satinband mit einem Spitzenband kombinieren.

Besondere Akzente setzen Sie durch zusätzliche Verzierungen. Eine Brosche aus Familienbesitz, die in das Band gesteckt wird, verleiht dem Strauß emotionalen Wert und erfüllt gleichzeitig die Tradition des etwas Alten bei der Hochzeit. Perlennadeln, die in das Band gesteckt werden, erzeugen einen glamourösen Effekt. Ein langes Band, das vom Griff herabhängt und im Wind weht, wirkt romantisch und ist derzeit sehr im Trend, besonders bei rustikalen oder Bohemian-Hochzeiten. Sie können auch Anhänger mit Initialien, kleine Fotocharms mit Bildern verstorbener geliebter Menschen oder Rosenkranzperlen integrieren, um Ihre persönliche Geschichte zu erzählen. Diese liebevollen Details machen deutlich, dass Sie Ihren Brautstrauß selber gebunden haben, um nicht nur zu sparen, sondern um etwas Einzigartiges und Persönliches zu schaffen, das keine Floristin für Sie hätte machen können.

Aufbewahrung bis zur Hochzeit und Notfallplan

Nach dem Binden müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr Strauß bis zur Trauung frisch bleibt. Stellen Sie ihn in einen Eimer mit frischem Wasser, idealerweise so tief, dass die Stiele etwa zehn Zentimeter im Wasser stehen, aber achten Sie darauf, dass das Satinband nicht nass wird. Bewahren Sie den Strauß an einem kühlen, dunklen Ort auf, ideal wäre ein Kellerraum oder eine Garage mit Temperaturen zwischen zehn und fünfzehn Grad. Vermeiden Sie den Kühlschrank, denn dort ist es für die meisten Blumen zu kalt, und das gemeinsame Lagern mit Obst und Gemüse kann durch das ausgeschiedene Ethylen-Gas zu schnellerem Welken führen. Am Morgen der Hochzeit nehmen Sie den Strauß aus dem Wasser, schütteln Sie ihn vorsichtig ab und tupfen Sie die Stielenden mit Küchenpapier trocken.

Für den Notfall sollten Sie einen kleinen Reparatur-Kit bereithalten. Packen Sie einige Ersatzblumen, zusätzliches Floristenband, einige Perlennadeln und eine kleine Schere in eine Box, die jemand aus Ihrer Hochzeitsgesellschaft für Sie bereithält. Sollte während des Tages eine Blume abknicken oder herausfallen, kann diese Person schnell Reparaturen vornehmen. Überlegen Sie auch, ob Sie einen kleineren zweiten Strauß als Backup binden möchten, den Sie bei Bedarf verwenden könnten. Das mag übertrieben klingen, aber wenn Sie viel Arbeit investiert haben, um Ihren Brautstrauß selber zu binden und dabei zu sparen, wäre es schade, wenn eine kleine Panne den ganzen Tag überschatten würde. Mit dieser Vorsorge können Sie entspannt sein und sich auf das Wesentliche konzentrieren: Ihre Hochzeit zu genießen.

Fazit: Die Investition in Zeit zahlt sich mehrfach aus

Wenn Sie sich entscheiden, Ihren Brautstrauß selber zu binden, um zu sparen, gewinnen Sie weit mehr als nur finanzielle Vorteile. Die Ersparnis von mehreren hundert Euro ist zweifellos beachtlich und kann sinnvoll in andere Aspekte Ihrer Hochzeit oder Ihre gemeinsame Zukunft investiert werden. Doch darüber hinaus schaffen Sie etwas zutiefst Persönliches, das Ihre Kreativität und Liebe zum Detail widerspiegelt. Viele Bräute berichten, dass das Binden ihres eigenen Straußes zu einem meditativen, bedeutungsvollen Moment der Vorbereitung wurde, der ihnen half, sich auf den bevorstehenden großen Tag einzustimmen. Der selbstgemachte Brautstrauß wird zu einem Symbol nicht nur Ihrer Liebe als Paar, sondern auch Ihrer Bereitschaft, selbst Hand anzulegen und Dinge mit Sorgfalt und Hingabe zu erschaffen. Mit der richtigen Planung, den hier vorgestellten Techniken und ein wenig Übung können Sie einen Strauß kreieren, der an Schönheit und Qualität professionellen Arbeiten in nichts nachsteht, dabei aber Ihre ganz persönliche Note trägt und Ihr Budget erheblich schont.

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