Der Frost naht und du glaubst, dein Hochbeet müsse bis zum Frühling warten? Falsch gedacht – mit den richtigen winterharten Pflanzen kannst du auch im November noch ernten oder fürs Frühjahr vorsorgen.
Warum November kein „toter Monat“ im Garten ist
Die Erde im Hochbeet speichert noch Restwärme, und das Mikroklima schützt viele Pflanzen vor Kälteschäden. Wer jetzt pflanzt, nutzt die natürliche Feuchtigkeit und spart sich im Frühjahr Arbeit.
- Boden bleibt länger locker als im Gartenbeet
- Weniger Unkrautdruck
- Perfekt für Wintergemüse und robuste Kräuter
Tipp: Wähle Sorten, die Frost bis -10 °C vertragen – sie wachsen langsam, aber zuverlässig.
1. Feldsalat – der Klassiker unter den Winterpflanzen
Feldsalat (auch Rapunzel genannt) ist ein echtes Wintertalent.
- Aussaat: bis Ende November direkt ins Beet
- Keimtemperatur: 5–10 °C
- Ernte: ab Januar
- Abstand: 8 × 8 cm
Fehler vermeiden: Nicht zu dicht säen – sonst faulen die Blätter bei hoher Luftfeuchtigkeit.
2. Spinat – der Frostfreund
Spinat ist erstaunlich robust. Selbst bei -6 °C bleibt er grün.
- Sorte: „Winterriesen“ oder „Monnopa“
- Aussaat: bis Mitte November
- Ernte: Februar bis April
Tipp: Decke die Jungpflanzen mit einem leichten Vlies ab – das beschleunigt das Wachstum um bis zu zwei Wochen.
3. Winterkresse – würzig und pflegeleicht
Winterkresse wächst fast von allein. Einmal ausgesät, kommt sie jedes Jahr wieder.
- Aussaat: bis Anfang November
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Ernte: laufend, Blätter einfach abschneiden
Fehler vermeiden: Im Hochbeet lieber halbschattig pflanzen – zu viel Sonne trocknet sie im Winter aus.
4. Knoblauch – jetzt stecken, im Sommer ernten
November ist der perfekte Zeitpunkt für Knoblauchzehen.
- Pflanztiefe: 5 cm
- Abstand: 10 cm
- Frosttoleranz: bis -15 °C
- Ernte: Juli
Tipp: Wähle große, feste Zehen – kleine bilden nur schwache Köpfe.
5. Lauchzwiebeln – für den frühen Frühling
Lauchzwiebeln sind unempfindlich und treiben nach dem Winter rasch neu aus.
- Pflanzzeit: bis Ende November
- Tiefe: 2 cm
- Frosttoleranz: -10 °C
Fehler vermeiden: Keine Staunässe – Zwiebeln faulen schnell in zu dichter Erde.
6. Petersilie – der grüne Dauerbrenner
Petersilie übersteht milde Winter, besonders im Hochbeet.
- Standort: halbschattig
- Frosttoleranz: bis -8 °C
- Tipp: Bei starkem Frost mit Vlies abdecken
Meine Erfahrung zeigt: Ich habe einmal Petersilie im November gesät – im Januar war sie zwar klein, aber grün. Im März explodierte sie regelrecht! Geduld lohnt sich bei dieser Pflanze.
7. Rucola – schnell, scharf, winterhart
Rucola wächst auch bei niedrigen Temperaturen.
- Keimtemperatur: ab 5 °C
- Ernte: nach 4–6 Wochen
- Frosttoleranz: -7 °C
Tipp: Schneide die Blätter regelmäßig – so bleibt die Pflanze kompakt und treibt immer wieder nach.
Bonus: Kräuter, die den Winter überstehen
Neben Gemüse gibt es auch einige robuste Kräuter:
- Thymian – übersteht bis -12 °C, liebt trockene Erde
- Schnittlauch – treibt im Frühjahr schnell neu aus
- Winterbohnenkraut – ideal für Balkone und Hochbeete
Eine leichte Mulchschicht aus Laub hält die Erde warm und schützt die Wurzeln.
FAQ
Kann ich im November wirklich noch säen?
Ja, solange der Boden nicht gefroren ist. Viele Wintergemüse brauchen sogar die Kälte zur Keimung.
Braucht das Beet eine Abdeckung?
Nur bei Dauerfrost – ein leichtes Vlies oder Laubschicht genügt völlig.
Wann ist die beste Erntezeit?
Feldsalat, Spinat und Winterkresse liefern schon ab Januar frische Blätter.
Fazit
Auch im November hat dein Hochbeet noch Saison. Mit robusten Sorten wie Feldsalat, Knoblauch und Spinat bleibt dein Garten aktiv, während andere längst Pause machen. Also: Erde lockern, Samen streuen – und dem Winter seinen grünen Charme lassen!